Samstag, 1. Oktober 2016

Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Villarepos

Haben Sie den Rapport zur Generalrevision des Zonenplans von Villarepos schon konsultiert? Eine sehr interessante Lektüre. Auf Seite 13 ist mein Blutdruck kurz in die Höhe geschnellt ...

Das Planungsbüro hat eine Prognose für die Bevölkerungsentwicklung von Villarepos erstellt. Es geht davon aus, dass bis ins Jahr 2028, also in 12 Jahren, ungefähr 660 Menschen in Villarepos und Chandossel wohnen werden. Diese Prognose stützt sich auf die Bevölkerungsentwicklung der letzten 15 Jahre.

Evolution population de Villarepos
Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass die für das Jahr 2028 prognostizierte Bevölkerungszahl nach einer kurzen Überschlagsrechnung bereits in zwei Jahren erreicht sein wird, wenn es nach dem Willen des Gemeinderats geht! Und zwar ohne dass auch nur ein einziges neues Bauvorhaben ausgeschrieben wird. 

Bis in zwei Jahren, also Ende 2018, Anfang 2019 wären die drei von der Gemeinde bewilligten Mehrfamilienhäuser im Dorfzentrum von Villarepos nämlich bezugsbereit gewesen, wenn keine Einsprachen eingegangen wären. Das sind 23 Wohnungen.

Rechnet man für die zehn 4-Zimmer-Wohnungen mit einer Belegung von mind. 3 Personen (30), für die acht 3-Zimmer-Wohnungen mit 2 Personen (16) und für die fünf 2-Zimmer-Wohnungen mit je einer Person (5), ergibt das schon 51 Neuzuzüger. Es ist zudem ein realistisches Szenario, dass die winzigen (und somit günstigen) Wohnungen im Siebenfamilienhaus auf RF 2133 vom Kanton für die Unterbringung von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen angemietet werden. In diesem Falle könnten in diesem Haus dereinst alleine schon 22 Menschen leben, wenn die grösseren Wohnungen an Familien mit 1 bis 3 Kindern vermietet werden und in den beiden 2-Zimmer-Wohnungen je ein Paar einzieht.

Rechnet man das Dreifamilienhaus im oberen Dorfteil Richtung Donatyre dazu, das sich bereits im Bau befindet, können wir spätestens im Jahr 2018 den 700. Einwohner von Villarepos und Chandossel begrüssen! Aktuell zählt die Gemeinde nämlich schon ca. 604 Einwohner.

Geht es nach dem Willen des Gemeinderats, soll das Grundstück Nr. 2153 von Hubert Carrel an der Route La Côte (dort wo früher die Bienenhäuser standen) von der Landwirtschaftszone in die Bauzone mit der höchsten Verdichtung überführt werden. Nach Abzug der Obstbaum-Hostet, die erstaunlicherweise erst entstehen soll, wenn das Grundstück bebaut wird, bleibt eine Fläche von mindestens 1'200 m² übrig. Wenn er an einen Investor verkauft, werden dort nochmals mindestens 15 Wohnungen entstehen.

Und nun rechnen Sie mal aus, wieviel Wohnraum auf den beiden geplanten Überbauungen "Fin de Vernay" (10'310 m²)  und "Route de Faoug" (9'252 m²) entsteht, wenn diese beiden Zonen wie im revidierten PAL vorgesehen in die Bauzone RMD transferiert werden! Der IBUS beträgt dort auch maximal 1.20, der IOS 0.40. Das bedeutet, dass auf einer Fläche von  7'824 m² (von 19'562 m²) in der Zone RMD Wohngebäude erstellt werden dürfen und eine Geschossfläche von 23'474.4 m² entsteht Umbaute Fläche besteht. Werden diese beiden Zonen wie geplant in den nächsten fünf Jahren überbaut, könnten dort zahlreiche neue Wohneinheiten entstehen, so dass wir in Villarepos voraussichtlich in absehbarer Zeit den 1'000 Einwohner feiern dürfen.

Das Planungsbüro, das diese zweifelhafte Prognose zur Bevölkerungsentwicklung erstellt und gleichzeitig die Ein- bzw. Umzonung von 20'000 m² Bauland und die Erhöhung des IBUS (GFZ) auf 1.20 ausgearbeitet hat, rechnet offenbar mit einer ausserordentlich hohen Sterberate in der Ruppertswiler Bevölkerung ...

Villarepos will anscheinend ein zweites Lugnorre werden. Wollen wir das wirklich? Sind wir überhaupt gefragt worden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mehrheit im Dorf diese starke Bevölkerungsentwicklung wirklich befürwortet.

Bereits die aktuellen Bauprojekte mit ihren 50 zusätzlichen Parkplätzen werden einen täglichen Mehrverkehr von 100 - 200 Fahrzeugen mit sich bringen. Bleibt zu hoffen, dass die Strasse Richtung Faoug spätestens dann zweispurig ausgebaut sein wird, wenn die ersten Bewohner im neuen Quartier unterhalb der Fayaula einziehen werden. Vom Bauverkehr mag ich gar nicht reden.

Schade. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht nach Villarepos gezogen.

Teile des erwähnten Rapports finden Sie hier ....


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