Montag, 8. Juni 2020

Beharrliches Schweigen

Ergänzt am 12. Juni, erneut ergänzt am 2. Juli

Als die alte Kirche im Jahre 1984 abgerissen wurde, ist ein wesentlicher Teil des historischen Ortsbildes von Villarepos für immer zerstört worden. Um den Charakter des Dorfzentrums nicht noch weiter zu verschandeln, setzen sich verschiedene Einwohner dafür ein, neue Bauvorhaben daraufhin zu prüfen, ob sie sich optisch im Wesentlichen in das Dorfbild einfügen, und vorhandene Bauten zu bewahren. Hier seien beispielhaft die Erhaltung des Dorfbrunnens, des Waaghauses oder des Joe-Siffert-Hauses genannt. Durch Einsprachen und einen nicht unerheblichen finanziellen Einsatz vorerst verhindert werden konnte die Vernichtung der historischen Grünfläche im Zentrum durch den Bau von mehreren Mehrfamilienhäusern mit über 40 Aussenparkplätzen auf engstem Raum.

Die Einhaltung von Bauvorschriften einerseits und die dem Ortsbild angepasste optische Gestaltung andererseits wurde auch beim Baugesuch für das Grundstück 2652 angemahnt. Im Speziellen ging es hier unter anderem um den laut Ausführungsreglement zum Raumplanungs- und Baugesetz (RPBR) im Artikel 63 vorgeschriebenen Spielplatz sowie gartenbauliche Elemente, um den Anblick des grossen Parkplatzes, der im Vergleich zu den Vorgärten vieler anderer Häuser wie ein Fremdkörper wirkt, zumindest etwas zu kaschieren.

Doch anstatt die sachlichen Argumente der Einsprechenden ernst zu nehmen, wurde ihnen vom Kantonsgericht die Zahlung einer Entschädigung auferlegt, da sie keine Nachbarn und damit nicht einspracheberechtigt seien. Und das, obwohl es in der Einsprache um Sachmängel ging, die nichts mit dem persönlichen Interesse eines Nachbarn zu tun haben.

Und so wurde das Baugesuch gut geheissen und umgesetzt. Seit ein paar Monaten wird es nun bereits bewohnt, und wir fragten uns, warum weder der vorgeschriebene Spielplatz gebaut, noch die vom Kulturgüteramt geforderte Bepflanzung entlang der Strasse angelegt wurde. Schliesslich muss eine Bauabnahme stattgefunden haben, um eine Bezugsbewilligung zu erhalten. Dort hätten diese Mängel auffallen müssen.

Und so stellten wir genau diese Frage am 20. April dem Gemeinderat. In einer ersten kurzen Antwort teilte man uns mit, dass wir keinen entscheidenden Nachteil durch die Baubewilligung hätten, und daher Beantstandungen durch uns nicht gültig seien. Mit anderen Worten - ob Mängel vorliegen oder nicht, hat uns nicht zu interessieren. Immerhin sagte man uns zu, die Anmerkungen bei der Bauabnahme einfliessen zu lassen.

Doch halt - die Bauabnahme musste doch bereits stattgefunden haben, wenn doch das Haus schon bewohnt wird?! Also entweder hat man sich für das Verfassen der kurzen Antwort nicht einmal die Mühe gemacht, das Dossier anzuschauen, oder es gab bisher keine Abnahme und damit auch noch keine Bezugsbewilligung.

Darauf angesprochen, teilte man uns zwei Tage später lapidar mit, dass alle bei der Abnahme festgestellten Mängel grundsätzlich gerügt und korrigiert würden, ohne jedoch die konkrete Frage zu beantworten, ob die von uns erwähnten Sachverhalte im konkreten Fall angemahnt wurden.

Wir fragten daraufhin das Oberamt an, ob die Baute denn gesetzeskonform sei. Die Anfrage wurde jedoch auch dort nicht beantwortet, sondern einfach wieder zurück an die Gemeindeverwaltung geleitet. Von dort erhielten wir diesmal Anwort mit einem anderen Argument: Klassische Spielplätze seien im Gemeindebaureglement (GBR) von Villarepos nicht vorgesehen und müssten damit auch nicht erstellt werden. Die "Grünfläche" (die dann also einen Erholungsplatz darstellen müsste, um dem Reglement Rechnung zu tragen) entspräche den bewilligten Plänen.

Welche Grünfläche aber soll das sein?

Diese hier vielleicht?

Oder diese?


Mit dieser Frage konfrontiert, teilte man uns diesmal per Brief mit, dass man das Anliegen an das Oberamt und die Bauherrschaft geleitet habe. Von dort erwarten wir keine Rückmeldungen. Der Bauherr wird wohl kein Interesse daran haben, aufgrund einer Bürger-Anfrage auch nur einen Franken zu investieren, und das Oberamt kann sich auf die von ihm selbst bewilligten Pläne und die bereits durch die Gemeindeverwaltung erfolgte Bauabnahme zurückziehen. Damit wären wir dann wieder am Anfang.

Auf die ganz konkrete Frage, um welchen Artikel im von der Gemeindeverwaltung erwähnten GBR es denn gehe, erhielten wir gar keine Antwort mehr. Kein Wunder, denn einen solchen Artikel gibt es auch nicht. Ganz im Gegenteil - es wird im Reglement explizit darauf hingewiesen, dass die Grösse der Spielpätze für Kinder ausreichend sein muss.

Auf die Antwort sowie eine Auskunft zu den zur Anwendung kommenden Grundsätzen für die Erstellung von Spiel- und Erholungsplätzen bei Baubewilligungen entsprechend des RPBR warten wir nun seit 21. Mai trotz wöchentlicher Erinnerung vergeblich. Will oder kann man diese Fragen nicht beantworten? Das Schweigen wirft jedenfalls kein gutes Licht auf die Verwaltung und legt die Vermutung nahe, dass man bei diesem Thema wohl bisher nie so genau hingeschaut hat. Dieser Verdacht liesse sich nur entkräften, wenn es endlich eine sachlich begründete und nachvollziehbare Stellungnahme gäbe. Doch stattdessen - Schweigen.

Nun haben wir uns gestern an den Ammann gewendet, doch auch von dieser Stelle möchte man uns keine Antworten geben. Hier ein Auszug aus unserem Mail:

"Daher möchte ich gern - grundsätzlich - wissen, welche Anforderungen Ihre Verwaltung an die Erstellung von Spiel- und Erholungsplätzen lt. Art. 63 RPBR stellt. Wie wollen sie ohne eine solche Definition eine sorgfältige Bauabnahme durchführen? Diese Frage habe ich nun mehrfach gestellt - ohne Antwort, wie Sie gern dem Mailverkehr entnehmen können.

Im speziellen Fall wäre es natürlich interessant zu erfahren, ob der zweifellos fehlende Spiel- oder Erholungsplatz bei Bauabnahme gerügt wurde. Wenn Sie diese Auskunft nicht geben wollen, dürfen oder können, akzeptiere ich das. Festzustellen bleibt, dass diese bis heute nicht kultivierten Flächen rund um die erstellte Baute nicht einmal eine Grünfläche im eigentlichen Sinn und wie vom Oberamt genehmigt darstellt und damit zwischen den zum grossen Teil sorgfältig gepflegten Flächen der Häuser im direkten Umfeld sehr unansehnlich wirkt. Es sollte doch im Interesse auch der Gemeindeverwaltung sein, dass der Bauherr seinen Verpflichtungen aus der Baubewilligung nachkommt. Wäre das nicht Aufgabe der Baupolizei?

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie dazu beitragen könnten, die offenen Punkte zu klären. Dies auch im Hinblick auf zukünftige Baugesuche, bei denen ähnliche Fragen dann erst wieder durch Einsprachen zu klären wären."

Die lapidare Antwort vom Ammann: 

"Betreffend der Grünflächen und der Einsicht in Pläne haben sie meines Erachtens bereits diverse Antworten erhalten ... [] Ich kann mich nicht weitergehend dazu äussern und lasse die zuständigen Gemeinderäte ihre Arbeit in diesen Dossiers tun."

Es wird also weiter geschwiegen, konkrete Fragen werden einfach nicht beantwortet. Stattdessen schiebt man die Verantwortung hin und her und hofft wohl, wir würden irgendwann verstummen.

Am 12. Juni nahm nun auch die Baupolizei Stellung zu unserer Frage. Dass die Antwort trotz der Zweisprachigkeit von Courtepin auf Französisch erfolgte - geschenkt. Jedoch hatten wir gehofft, nun endlich eine Antwort zu erhalten.

Leider wurden jedoch lediglich die unbelegten Aussagen wiederholt, dafür in einem schroffen und vorwurfsvollen Ton. Diese Teile der Mail werden hier nicht wiedergegeben, denn es geht um die Sache.

Zitat:"Lors de nos derniers échanges, il vous a clairement été indiqué par notre collaborateur, que le RCU de Courtepin secteur Villarepos, ne prévoit pas de spécification concernant une obligation de l’installation de places de jeux." Zitat Ende. Unsere Frage dazu lautete, wo genau das im Reglement festgelegt sein soll - darauf keine Antwort!

Zitat: "Il n’est pas de votre « devoir » comme vous le mentionnez à plusieurs reprises, de contredire la manière dont les habitants titulaires de permis de construire, doivent créer leur places d’agrément ou places de jeux.
Dans le cas de la construction de l’article 2652, le contrôle a eu lieu et les éléments y relatifs ont été émis." Zitat Ende. Mit anderen Worten - der Acker auf dem Bild oben ist ein von der Baupolizei abgenommener Erholungsplatz.

Man kann nur hoffen, dass sich niemand die Füsse bricht, wenn er ihn betritt. Aber falls Sie mal einen Erholungsplatz lt. Gesetz bauen müssen, wissen Sie nun, was Sie dafür tun müssen - nämlich einfach nichts: Baugrube zuschütten und fertig ist der Erholungsplatz.

So werden also Gesetze in Courtepin ausgelegt und konkrete Fragen mit allgemeinen, nicht belegten Aussagen beantwortet.

Mittlerweile sind wir im Juli, und nachdem das Oberamt auf Nachfrage zunächst bereitwillig mitteilte, dass die wunderschöne Grünfläche durchaus den Anforderungen entspreche, jedoch darauf verwies, dass das von uns zitierte GBR von Villarepos nicht mehr gültig sei, hat man sich nun scheinbar der Mauer des Schweigens angeschlossen, nachdem wir auf die Urteile von Kantons- und Bundesgericht hinwiesen, die etwas Anderes aussagen (wen es interessiert: Kantonsgericht mit Urteil 602 2017 130 und 602 2017 132, Bundesgericht mit Urteil 1C_427/2018). Es sähe ja auch nicht gut aus, wenn man zugeben müsste, Baubewilligungen auf Basis nicht rechtskräftiger Reglemente getroffen zu haben.

Trotzdem werden wir weiter nachfragen, bis wir eine Antwort erhalten haben.


Sonntag, 1. März 2020

Der Dorfbrunnen von Villarepos im Rahmen von VALTRALOC

Dieser kurze Rückblick auf die Geschichte der letzten 50 Jahre des Dorfbrunnens von Villarepos decken auf, dass der Strassenbau für dieses altehrwürdige bauliche Kulturgut stets eine Bedrohung darstellte. Schädlich wirkte sich bei diesen Arbeiten jeweils auch die damit verbundene Erhöhung des Strassentrassees aus.


Die neuesten Bauvorhaben im Rahmen von VALTRALOC bestätigen diese Regel. Deshalb muss heute alles getan werden, den Brunnen nicht nur zu erhalten, sondern seinen Wert zur Geltung zu bringen und ihn weiterhin für Mensch und Tier zur frohen Begegnung werden zu lassen. Auf diese Weise werden auch alle bisherigen öffentlichen und privaten Engagements für den Schutz des Brunnens honoriert.

Zum besseren Verständnis unserer Forderungen begleiten einige  Details und Besonderheiten die nachfolgende geschichtliche Zusammenfassung.


1943   

Die Gemeindestrasse ist noch nicht asphaltiert. Die Naturstrasse vor dem Brunnen gibt die Brunnenbecken ganz frei.



Der Brunnenstock und das grosse Becken  werden erneuert. Für das grosse Becken kommen zwei Möglichkeiten in Betracht: a) das bisherige Becken erhält einen Betonüberzug (d.h. dass sich unter dem Betonkleid noch das alte Becken aus Muschelkalk befindet, oder b) das Becken wird an Ort und Stelle mit Beton aufgebaut.
Das Bild macht die Erneuerung von Brunnenstock und Betonbecken deutlich.


1943 bis 1997

Die Gemeindestrasse bekommt eine neue Linienführung und wird asphaltiert.
Das Trassee der Strasse wird angehoben, was zur Folge hat, dass der untere Teil des Beckens von 1794 unter den Boden zu liegen kommt und dass die Inschrift am Becken teilweise überdeckt wird. Dieser Schaden wird offenbar widerstandslos hingenommen und bleibt unbeachtet bis 1997.



1998

Auf Anregung der neuen Eigentümer des maison du charron (Boschung) nehmen die Gemeinde und Boschung gemeinsam, unter Kostenaufteilung, die Neugestaltung des Brunnengeländes und des Hausplatzes vor. Zu Lasten Gemeinde fallen die 48 m2 um den Brunnen mit den 2 Bäumen unterhalb des Brunnens (ca. CHF 5‘000), zu Lasten Boschung der Vorplatz des maison du charron mit den 2 Bäumen oberhalb des Brunnens (ca. CHF 16‘000).

Anlässlich dieser Neugestaltung entfernt die Gemeinde ein drittes kleineres Becken, das wahrscheinlich in den 50er oder 60er Jahren am Becken von 1943 angefügt worden war, aus welchen Gründen auch immer.  Diese Räumung erscheint zwar bedauerlich, kann aber insofern hingenommen werden, als sich auf den überlieferten alten Plänen stets nur 2 und nicht 3 Becken vorfinden.

Bei der Neugestaltung kamen am ersten Becken die Raute, die Initialen I und F sowie die Jahreszahl 1794 zum Vorschein. Um dieses ganze Relief zu schützen, wurde die umgebende Pflastersteinfläche nicht bis satt an das Becken verlegt, sondern mit einem Abstand von einigen Zentimetern. Hingegen blieb die Höhe der Pflasterung
mit Tegula-Roma-Steinen auf Strassenhöhe, was für Mensch und Tier einen einladenden und kommoden Zugang zum Brunnen von der Strasse her und rund um den Brunnen erlaubt. Den Übergang von der Pflasterung zur Strasse bildet eine Reihe Kopfsteinpflaster, die bis zum gegenwärtigen Eingriff bestehen blieb.



1998 bis 2010

Vor 1994 und bis 1998 besorgen die Bewohner des maison du charron (Boschung) die Pflege des Brunnens. Der Einbau einer Rohrleitung für das Überwasser wird privat finanziert. Nach der Erneuerung von 1998 geht die Brunnenpflege an die Gemeinde über. Diese Aufgabe wird zunehmend vernachlässigt und in den Jahren 2007 und 2008 fällt sie fast völlig aus. Der Brunnen gibt ein desolates Bild ab.



An der Gemeindeversammlung vom Dezember 2008 schlägt der Gemeinderat den Abbruch des Brunnens vor und beantragt dafür einen Kredit von CHF 6500 ins Budget 2009 aufzunehmen.

2009 schreiben die Brunnenfreunde: "Dans le cadre du projet VALTRALOC, les auteurs proposent la réalisation d’un obstacle de circulation accompagné d’un passage de piétons entre la fontaine et la place devant le cimetière. Cela garantirait d’une part la sécurité des piétons et représenterait une liaison idéale et souhaitée entre la place de la fontaine et la future place du village."



2010 bis 2014

Die Jahre sind gekennzeichnet durch ein langes Seilziehen zwischen Gemeinderat und Brunnenfreunden. Schwerpunkte:
- Petition der Freunde mit über 200 Unterschriften (2009),
- Gründung der Vereinigung der Freunde des Brunnens (2010),
- Aufschub des Brunnenabbruchs,
- Übernahme der Brunnenreinigung durch Boschung, bis 2015,
- Unterschutzstellung des Brunnes durch das KGA,
- Aufnahme des Brunnens ins Verzeichnis der geschützten Kulturgüter der Gemeinde,
- Aktivitäten, Publikationen und Sammelaktionen des Vereins der Brunnenfreunde usw.


2014

Restauration des Brunnens durch die Brunnenfreunde. Finanzierung (ca. CHF 45‘000 dank Sammelaktionen und Mitgliederbeiträgen). Schwerpunkte:
- Totale Freilegung der Becken und Inschriften;
- Renovation des Beckens von 1794 und Erleichterung der Zugänglichkeit dank dem Einbau einer kleinen Stufe zwischen dem Becken von 1794 und der Strasse;
- Einbau einer Sickerleitung strassenseitig, abgedeckt mit Natursteinen;
- Brunnenstock aus Muschelkalk;
- Sanitäranlage: Schacht mit Ventil für Zufuhr Quellwasser, Brunneneinlauf aus Messing, Überlaufventile aus Messing usw.
- Trinkwasserzufuhr mit Schacht und Ventil.

Über- bzw. Rückgabe des renovierten Brunnens an die Gemeinde. Pflege und Unterhalt des Brunnens gehen wieder an die Gemeinde.



2015

Die Gemeinde verlängert die Leitung für das Überwasser des Brunnens bis zum Ruisseau du Grassey.


2019/2020

Die vor wenigen Tagen Im Rahmen der zweiten Etappe VALTRALOC strassenseitig begonnen Arbeiten beeinträchtigen den Wert des Brunnens, seine Integration ins Dorfzentrum und den freien und zwangslosen Zugang massiv.

So nicht! - meinen wir und beatragen die unverzügliche Neuplanung dieses sensiblen Strassenabschnitts. Unverständlich sind für uns auszugsweise:

- die Ersetzung der bisherigen bestehenden Kopfsteinpflästerung zur Markierung des Strassenrandes, mit einer überhöhten Reihe Betonriemen;
- die Verdeckung der Inschriften am alten Becken;
- die Entfernung der 2014 eingebauten Sickerleitung;
- die Erschwerung, wenn nicht das Verunmöglichen des Zugangs zum Brunnen und die Erhöhung der Gefahr für Kinder;
- der Einbau einer Reihe von geschnittenen Granitstelen unmittelbar vor dem Brunnen; sie vertragen sich nicht mit dem Muschelkalk des Brunnens und machen überhaupt keinen Sinn;
- die Zu- und Ausfahrt der Parzelle 2051 (Boschung) und die Bedienung des Briefkastens entbehren jeglicher Logik.

Aus diesen Gründen müssen diese Arbeiten neu geplant werden. Dabei ist darauf zu achten, dass Brunnen, Strasse, Privatgrund und Begegnungszone miteinander in Einklang gebracht werden, über sture Abgrenzungen hinweg, so wie dies 1998 der Fall war. Sachverständige und Spezialisten müssen angehört werden.

Samstag, 1. Juni 2019

Grosser Andrang in Courtepin

Die Gemeindeversammlung am vergangenen Montag stiess auf breites Interesse. Damit hatte auch der Gemeinderat wohl nicht gerechnet, denn es mussten in grossem Umfang zusätzliche Stühle organisiert werden. Mir ist nicht bekannt, dass in der Vergangenheit schon einmal so viele Teilnehmende gezählt wurden: Es waren rund ein Drittel mehr Personen anwesend als zu den letzten Terminen der neuen grossen Gemeinde Courtepin. Das Pressefoto vom voll besetzten Saal ist äusserst beeindruckend.

Und offenbar sahen es viele Anwesende beim Thema Abwasserreglement ähnlich wie hier im Blog beschrieben: Der zur Abstimmung vorgelegte Entwurf widerspricht dem Verursacherprinzip und ist ungerecht. Und so wurde er mit sehr grosser Mehrheit abgelehnt. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle an jene, die mitgeholfen haben, die Details dieses Entwurfes bekannt zu machen und alle, die sich, teilweise zum ersten Mal, die Zeit genommen haben, an der Versammlung teilzunehmen.

Der Gemeinderat kommt damit am Willen des Stimmvolks nicht vorbei und muss das vorgestellte neue Reglement nun überarbeiten. Es bleibt abzuwarten, wie ein neuer Entwurf aussehen wird und ob die Argumente aus der Gemeindeversammlung in die nächste Version einfliessen werden.

Wer an der Versammlung nicht teilnehmen konnte und sich über die Ergebnisse informieren möchte, kann über den folgenden Link der Freiburger Nachrichten, der nächste Woche frei verfügbar sein wird, einen entsprechenden Artikel aufrufen:

https://www.freiburger-nachrichten.ch/see/das-reglement-entspricht-nicht-dem-verursacherprinzip

Auch La Liberté hat am 31. Mai berichtet. Online ist der Artikel für 1,50 Franken verfügbar:

https://www.laliberte.ch/news/regions/canton/non-au-nouveau-reglement-sur-l-epuration-des-eaux-519935

Im Murtenbieter, allerdings nur in der Print-Ausgabe, findet sich ebenfalls am 31. Mai ein Beitrag über die Abstimmung.

In den nächsten Wohen wird auch das Protokoll der Sitzung auf der Seite www.courtepin.ch veröffentlicht. Der Link wird an dieser Stelle dann noch ergänzt.

M. B.


Gern lassen wir auch einen weiteren Einwohner der Gemeinde zu Wort kommen:

Nachdem die versammelten Bürgerinnen und Bürger am 27. Mai das vorgeschlagene Abwasserreglement mit überwältigender Mehrheit abgelehnt und an den Gemeinderat zurückgewiesen haben, darf man nun gespannt sein, wie die Behörde die Forderung nach der Umsetzung des Verursacherprinzips in der neuen Vorlage einbringen wird.

Der Vertreter des zuständigen Ingenieurbüros Fuchs hat postuliert, dass das Reglement von allgemeiner Tragweite sein müsse und aus verwaltungstechnischen Gründen nicht "à la carte" für jeden Grundstückbesitzer einzeln erstellt werden könne. Verständlich zwar,  aber dennoch oder gerade deswegen muss die neue Berechnung jene Elemente mit einbeziehen und so gewichten, die es erlauben, das Verursacherprinzip ohne übermässigen Verwaltungsaufwand in die Tat umzusetzen. Denn Ungerechtigkeiten schaffen MIsstrauen gegenüber der Behörde und unter den Bürgerinnen und Bürgern, wo Bevorzugte und Benachteiligte einander spinnefeind werden.

Die neue Vorlage muss aus meiner Sicht hauptsächlich Klarheit schaffen über:
  • die Detail-Berechnung für Grundgebühr und Taxe für Abwasser
  • die Überlegung, ob man aus ökologischen Gründen sogenanntes "Luxuswasser" berücksichtigen sollte
  • die Abklärung, welche Elemente (Anzahl Wohnungen, IBUS, (überbaute) Fläche ...) überhaupt Bestandteil der Berechnung sein sollen und ob es nicht sinnvoller wäre, den Preis für den Wasserbezug zu erhöhen, um dem Verursacherprinzip stärker Rechnung zu tragen   

F. B.

Dienstag, 21. Mai 2019

Nouveaux tarifs pour les eaux usées de Courtepin (version abrégée)

Un nouveau règlement relatif à l'évacuation et à l'épuration des eaux sera voté lors de la prochaine assemblée communale. Comme pour d'autres sujets, par exemple l'élimination des déchets, ce règlement s'appliquera à tous les bâtiments et à tous les fonds raccordés ou raccordables situés dans la commune de Courtepin. Il y aura une formule de calcul pour la taxe de base uniforme pour l'ensemble de la commune.
 

La nouvelle formule de calcul a l'effet, que la taxe de base annuelle devient plus chère pour presque tous les ménages ! Les habitants de Wallenried sont particulièrement touchés. La surface du fonds n'a pas joué un rôle là jusqu'à présent, tous les propriétaires fonciers ont payé les mêmes frais.

A l'avenir, plus la surface de la parcelle est grande, plus le tarif de base sera élevé. Qu'il s'agisse d'un terrain entièrement construit ou d'espaces verts, où l'eau peut tout simplement s'infiltrer dans le sol, n'a pas d'importance. La nouvelle formule de calcul peut plus que doubler votre taxe de base pour les eaux usées !
 

En plus de la taille du fonds, l'emplacement joue également un rôle important. Chaque village a des zones différentes : Zone de construction dans laquelle il y a une zone centre ou village (ZC/VIL) et une zone résidentielle faible densité (RFD), ainsi qu'une zone où la construction n'est plus autorisée (zone agricole). Cela signifie qu'il existe des constellations dans lesquelles trois parcelles voisines de taille similaire devront payer une taxe de base très différente, et cela uniquement parce que, dans le passé, les limites des zones étaient déterminées au hasard de cette manière par la commune.

Des exemples peuvent être trouvés dans l'article précédent. Si vous ne savez pas dans quelle zone se trouve votre propriété, vous trouverez également les liens vers le géoportail dans l'article. 

Veuillez lire l'article précédent du blog, calculez votre future taxe de base, et si vous êtes d'avis que ce réglement est injuste et ne respecte pas le principe du pollueur-payeur (pour un terrain bétonné avec une maison à appartements et plusieurs personnes inscrites, la taxe de base est aussi élevée pour la même superficie que pour un couple dans une ancienne ferme protégé avec jardin dans la zone centre de Villarepos, Chandossel ou Wallenried) et qu'un tarif de 70 centimes par m² pour le calcul est trop élevé, venez voter contre cette nouvelle réglementation devant le conseil communal le 27 mai 2019 !

(Traduit à l'aide de www.DeepL.com/Translator. Le texte allemand fait foi)

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Neue Abwassergebühren für Courtepin (Kurzfassung)
 
In der kommenden Gemeindeversammlung wird über ein neues Reglement zur Berechnung der Abwassergebühren abgestimmt. Wie schon bei anderen Themen, z. B. der Kehrichtentsorgung, soll es künftig für die gesamte Gemeinde eine einheitliche Berechnungsgrundlage und einheitliche Tarife geben.


Die neue Formel für die Berechnung der jährlichen Grundgebühr hat es in sich, denn es wird für fast jeden Haushalt teurer! Besonders hart trifft es die Einwohner von Wallenried. Dort spielte die Grösse des Grundstücks bisher keine Rolle, jeder Grundeigentümer bezahlte die gleiche Gebühr.


Künftig gilt: Je grösser die Parzelle, desto höher die Grundgebühr. Dabei ist es absurderweise egal, ob das gesamte Grundstück überbaut ist oder zu grossen Teilen aus Grünflächen besteht, wo das Wasser einfach im Boden versickern kann. Durch die neue Berechnungsformel kann sich damit Ihre Grundgebühr fürs Abwasser mehr als verdoppeln!


Neben der Grösse der Parzelle spielt auch die Lage eine wesentliche Rolle. Jedes Dorf hat verschiedene Zonen: Eine Bauzone, in der es eine Kernzone (ZC) und eine weniger dicht bebaute Wohnzone (RFD) gibt, sowie eine Zone, in der nicht (mehr) gebaut werden darf. Dadurch gibt es Konstellationen, bei denen drei aneinander grenzende Parzellen bei ähnlicher Grösse ganz unterschiedliche Abwasser-Grundgebühren zu zahlen haben werden, und das nur, weil in der Vergangenheit Zonengrenzen durch die Gemeinden zufällig so bestimmt wurden.


Beispiele dazu finden sich im vorherigen Blogpost. Wenn Sie nicht wissen, in  welcher Zone sich Ihr Grundstück befindet, finden Sie die Links zum Geoportal ebenfalls im Artikel.


Schauen Sie sich bitte das vorherige Blogpost in Ruhe an, berechnen Sie Ihre künftige Abwasser-Grundgebühr, und wenn Sie der Meinung sind, dass dieses Reglement ungerecht ist und das Verursacherprinzip missachtet (für ein zubetoniertes Grundstück mit Mehrfamilienhaus und vielen gemeldeten Personen ist die Gebühr bei gleicher Fläche genauso hoch wie für ein Ehepaar in einem kleinen Bauernhaus mit Garten im Dorfzentrum von Villarepos, Chandossel oder Wallenried), und dass eine Gebühr von 70 Rappen pro m² Land zu hoch ist, kommen Sie am 27. Mai 2019 an die Gemeindeversammlung und stimmen Sie gegen das neue Reglement!

Le nouveau règlement relatif à l'évacuation des eaux ...

Le futur règlement relatif à l'évacuation et à l'épuration des eaux de la commune de Courtepin, sur lequel nous voterons lors de la prochaine assemblée communale du 27 mai 2019, introduit une nouvelle formule pour le calcul de la taxe de base !

Ce que vous devez savoir avant de voter :


Jusqu'à présent, il y a eu quatre règlements différents avec quatre modèles de calcul complètement différents. Maintenant, il n'y a plus qu'une seule formule de calcul pour tous les propriétaires fonciers de la Commune de Courtepin et la formule est nouvelle pour tous :

Surface de la parcelle (m²) x IBUS* x Fr. 0.70

Cette nouvelle "formule magique" ne tient pas compte du fait qu'une parcelle soit située dans la zone centre de Chandossel (IBUS 1.0 avec 20 maisons familiales et agricoles et une surface moyenne de 1'500 m²) ou dans la zone centre de Courtepin (IBUS 1.0 avec maisons multifamiliales, bâtiments résidentiels et commerciaux, aucune villa individuelle !)

Elle ne tient pas compte non plus de la présence d'une maison individuelle protétée avec un grand jardin ou un pâturage sur la parcelle dans la zone centre, où l'eau de pluie peut s'infiltrer - ou d'un bâtiment résidentiel et commercial avec un grand parking goudronné sur la parcelle dans la zone centre (Courtepin), où l'eau de pluie s'écoule aux égouts publics. Les deux propriétaires fonciers paieront désormais la même taxe de base pour une parcelle égale dans la zone centre, quel que soit le nombre de personnes vivant dans le bâtiment et l'utilisation qu'elles font des installations publiques. Et les deux propriétaires fonciers paieront au moins 20 % de plus que les propriétaires des autres zones. Ce nouveau calcul est injuste et ne tient pas compte du principe du pollueur-payeur ! 

Le couple de retraités de l'ancienne maison de village avec le grand jardin devant et derrière de l'immeuble au centre de Villarepos (1'525 m²) doit désormais payer une taxe de base (hors TVA) de CHF 1'067.50 par an, tandis que le propriétaire de la maison individuelle avec piscine et un fonds de 1'500 m² hors zone de construction ne doit payer que CHF 525.00 si ce règlement sera accepté. En effet, un IBUS de 0.75 est fixé pour la propriété en dehors de la zone de construction et la taille de la parcelle pour le calcul est limitée à 1'000 m² (art. 39 du nouveau règlement). C'est absurde, d'autant plus que l'entretien et l'amortissement des canalisations d'eaux usées conduisant aux bâtiments résidentiels partiellement éloignés en dehors des zones de construction est logiquement plus coûteux pour la Commune. 

Tableau avec les nouveaux coûts pour la taxe de base (hors TVA) : 



Quelle est la raison pour laquelle la taxe de base pour les maisons unifamiliales hors zone de construction est limitée à 1'000 m² - mais pas la taxe pour les propriétaires fonciers dans les villages ruraux avec des maisons historiques sur de grandes parcelles de terrain dans les zones centrales protégées avec des règlements spéciaux ?

La nouvelle taxe ne tient pas compte des conditions particulières des centres-villages de Villarepos, Chandossel et Wallenried. Cependant, le règlement de construction (RCU) de Villarepos stipule explicitement que les zones vertes libres dans le centre du village protégé doivent être protétées. Et les bâtiments classés ne peuvent pas être agrandis ou ajoutés à volonté, car les façades ne peuvent pas être modifiées et les règles pour l'installation des Velux au toit sont restrictives. De nombreux propriétaires fonciers de ces zones ne seront jamais en mesure d'exploiter le nombre élevé d'IBUS dans la zone centre, notamment parce que cela ne serait pas possible en raison de la réglementation sur les distances. Outre le fait que beaucoup n'ont pas les moyens financiers de le faire et ne veulent pas vendre leurs propriétés à des promoteurs. Mais ils n'ont pas le choix - l'IBUS élevé leur est imposé, parce que dans la zone centre du village (du moins en théorie), ils doivent construire sous une forme condensée et doivent donc payer les frais de base les plus élevés.

C'est également le cas du couple de retraités déjà cité dans le centre de Villarepos, dont la maison de village historique est située au milieu du grand terrain, qui ne produit que 96 m³ d'eaux usées par an et collecte l'eau du toit pour l'irrigation du jardin.

Il ne s'agit pas de cas individuels ! Il y a des dizaines de propriétaires touchés dans la zones centre des villages mentionnés !

Courtepin et Courtaman ont plus de chance  - il n'y a pas de maisons unifamiliales dans la zone centre (marqué brun). Les plus de 600 villas familiales se trouvent dans la zone jaune (RFD) avec IBUS 0.8, parmi eux environ un cinquième a une parcelle plus grande que 1'000 m². 


Liens vers le géoportal de Courtepin 

A Villarepos, par contre, il y a environ 80 propriétés situées dans la zone centre  (IBUS 1.0). Dans cette zone il n'y a que trois immeubles d'habitation avec plus de deux appartements et un restaurant. Les autres propriétés sont des maisons individuelles avec un et quelques-un avec deux appartements, dont environ la moitié sur un terrain de 1'041 m² à 2'847 m². Environ 100 autres maisons unifamiliales sont situées dans la zone RFD (IBUS 0.8) et au moins 20 maisons sont en dehors de la zone de construction.

Liens vers le géoportal de Villarepos

La nouvelle formule de calcul est injuste et risque de mettre en danger la paix sociale : Celles entre les villages ruraux et Courtepin, mais aussi celles entre voisins directs qui doivent payer des taxes de base différents simplement parce qu'un ingénieur ou la commission de construction a accidentellement tracé une ligne entre deux maisons et attribué ces différentes zones lors de la révision du plan local. Voici un exemple concret de Villarepos :


RF 2170 (2'011 ): Fr. 525.-
Masion familiale avec jardin (Zone agricole)   

RF 2112 (1'361 ): Fr. 525.-
Maison avec deux apparements et piscine et 
place de parc goudronnée (Zone agricole)

RF 2171 (1'418 ): Fr. 794.- 
Maison unifamiliale avec jardin et poulailler 

(ZRFD)

RF 2111 (1'754 ): Fr. 1'228.- 
Maison unifamiliale avec jardin et pré pour élévage de petits animaux (ZC)




La propriété RF 2111 (marquée en brun) est située dans la zone centrale (ZC), celle en face de la route (marquée en jaune) dans la zone résidence à faible densité (ZRFD) et les propriétés RF 2170 et 2112 se trouvent même en dehors de la zone de construction. Tous les quatre sont des voisins directs et ont des parcelles relativement grandes. Le propriétaire du RF 2111 doit maintenant payer deux fois plus que les propriétaires des RF 2170 et 2112, bien que les chèvres broutent sur sa grande parcelle et que la pluie s'infiltre dans le sol, tandis que le propriétaire de la maison bifamiliale sur le RF 2112 a construit plus d'espace et plus d'eau de pluie coule aux égouts publics. Jusqu'à présent, les quatre propriétaires fonciers ont payé 20 centimes par m² et 280 francs par ménage, indépendamment de l'IBUS, ce qui est conforme au principe du pollueur-payeur !

Les propriétaires fonciers de Chandossel, où il n'y a pas de zone de construction jaune, sont particulièrement touchés. La plupart des maisons de village sont situées dans la zone centre avec l'IBUS élevé (1.0) et les autres parcelles aménagées sont en dehors de la zone de construction.




Lien vers le géoportal de Chandossel 

De même pour la trentaine de propriétaires fonciers dans la zone centre de Wallenried. Il s'attendent à une grande surprise si ce règlement est accepté. Ils devront payer massivement plus cher, car dans la zone centre avec la valeur 1.2 ils ont le IBUS le plus élevé de toute la commune de Courtepin !

Quiconque possède une propriété de plus de 1'200 m² dans la zone centre devra désormais payer une taxe de base de plus de CHF 1'000 par an.

En plus, il y a env. 65 maisons individuelles dans la zone jaune RFD (IBUS 0.8). Ils devront désormais payer entre CHF 313 (560 m²) et CHF 1'192 (2'130 m²) par an, TVA en sus.

Le château est également situé dans la zone centre avec son terrain qui mesure plus de 20.000 m². Bien que la construction n'y est pas permis selon le RCU, l'IBUS doit également être 1.2 dans le sens de l'égalité de traitement. La Fondation Hamoir - doit-elle désormais payer une taxe annuelle de base de plus de CHF 17'000 pour les eaux usées ?

Jusqu'à présent, les propriétaires fonciers de Wallenried ont payé une taxe annuelle de base de 150 francs - indépendamment de la taille de la propriété et de la zone de construction ! 




Lien vers le géoportal de Wallenried

Et quelle est la situation des propriétaires fonciers de Barbêreche ? Le règlement communal et le plan du site, qui sont liés au site Internet communal de Courtepin, datent de 1992. Un coup d'œil sur le géoportail du canton de Fribourg montre qu'il n'y a que peu de zone marquée brune (ZC) à Barbêreche. Si, toutefois, un IBUS de 1,0 s'applique dans cette zone (ou devrait bientôt s'appliquer) - le propriétaire privé du château, situé sur un terrain de 13'209 m² a été attribuée à la zone centre, devrait payer une taxe de base annuelle de CHF 9'246 pour les eaux usées ...

Il semble évident qu'une taxe de base aussi élevée serait totalement disproportionnée - non seulement pour le propriétaire du château, mais aussi pour les nombreux propriétaires dont les maisons individuelles se trouvent sur les grandes parcelles dans la zone centre des villages ruraux.

Lien vers le géoportal de Barbêreche  

Il est incontesté que la taxe de base a le but de maintenir la valeur des installations publiques et doit couvrir les frais fixes et toutes les charges qui y sont liées (amortissement et intérêts). C'est une obligation légale qui s'applique à toutes les communes du canton de Fribourg et dans toute la Suisse. Cependant, c'est le cas depuis un certain temps déjà. Ces dernières années, les justificatifs tirées de la taxe de base étaient-elles donc dramatiquement déficitaires - ou comment peut-on expliquer que la taxe de base va maintenant devenir massivement plus chère pour la plupart des propriétaires fonciers ? Si l'on compare les règlements sur les frais des communes environnantes, il s'avère que Courtepin veut introduire une taxe de base extraordinairement élevée.


(Chiffres correspondants** à la fin du présent article)


La commune doit mettre à disposition les bases de calcul afin que la population puisse comprendre comment la valeur élevée de la formule de Fr. 0.70 a été déterminée et quel sera le montant des recettes calculées. En outre, le principe selon lequel le financement des stations d'épuration des eaux usées devrait être fondé sur le principe du pollueur-payeur ne doit pas être simplement ignoré.

Le nouveau réglement est discriminatoire à l'égard des propriétaires fonciers des zones centre qui, pour les raisons susmentionnées, n'utilisent pas pleinement l'IBUS élevé et, surtout, ne seront jamais en mesure de le faire. Comment prévenir cette inégalité de traitement des propriétaires fonciers ? Il n'est pas nécessaire d'introduire des dispositions individuelles pour chaque village. Une solution simple consisterait à limiter le tarif de base pour les propriétaires d'une  maison familiale avec un ou deux appartements - quel que soit le plan de zone - à un maximum de 600 francs par an. Ou au moins de limiter la taille de la propriété à 1'000 m² pour le calcul de la taxe de base pour tous les propriétaires de terrains avec maisons individuelles dans les zones à bâtir (IBUS 0.8 - 1.2). Ou reprendre la base de calcul de la commune Misery-Courtion : Là-bas, les propriétaires fonciers paient 10 centimes de moins dans la zone centre  que dans la zone RFD pour compenser l'IBUS plus élevé ! Les frais y sont relativement bas à 20 ou 30 centimes, chaque ménage payant encore un fortait de 80 francs. Cette solution tient compte du principe du pollueur-payeur ! Courtepin devrait suivre cet exemple.

J'ai déjà abordé le problème de la discrimination à l'encontre des propriétaires fonciers ruraux dans les centres-villages lors de la réunion d'information du 1er mai 2019. L'ingénieur qui a rédigé le règlement s'est contenté de dire que les propriétaires fonciers des zones centrales pourraient profiter davantage de leurs parcelles
et devraient donc payer davantage...

La réponse du conseil local a été la suivante : il n'y a qu'un seul règlement pour l'ensemble de la commune. On ne peut pas tenir compte des conditions particulières de chaque village.



Je dis : Mais oui! Bien sûr qu'on peut en tenir compte! Le conseil communal a la tâche et l'obligation d'élaborer des règlements qui tiennent compte des particularités des propriétaires fonciers dans tous les villages de la Commune de Courtepin. Un règlement équitable, qui traite tout le monde sur un pied d'égalité et qui respecte le principe du pollueur-payeur. Un règlement qui ne discrimine pas les propriétaires fonciers des villages de Villarepos, Chandossel et Wallenried !

Il est tout à fait disproportionné pour des dizaines de propriétaires de maisons unifamiliales de devoir payer plus de 100 francs par mois pour la taxe de base des eaux usées, d'autant plus que nous devons déjà payer la contribution immobilière la plus élevée (0,3 % = maximum cantonale) dans la commune de Courtepin aujourd'hui !


Les citoyens de Courtepin qui ont le droit de vote ne sont pas obligés d'accepter ce nouveau règlement tel quel.


Participez à l'assemblée communale ordinaire du 27 mai 2019 et refusez d'approuver le règlement relatif à l'évacuation et à l'épuration des eaux dans sa forme actuelle !


L'art. 38 du nouveau règlement doit être révisé !

 
B. Misteli, Villarepos** 





Liens et références/sources :

Liens vers le géoportal du canton de Fribourg

Les sections de la carte peuvent être déplacées et agrandies (appuyer +) à l'aide de la souris et d'un clic droit sur une parcelle, d'autres détails apparaissent ainsi qu'un lien vers le registre foncier, qui contient des informations sur la situation du propriétaire et la description du terrain.
Lien vers les anciens règlements sur les eaux usées des anciennes collectivités

Link vers les anciens règlements sur les eaux usées

Veuillez noter que les tarifs dans le règlement de Villarepos ne sont plus d'actualité. La taxe de base est de CHF 0.20/m2 depuis un certain temps, la taxe par appartement est passée à CHF 280. 

Liens vers l'ordre du jour de la prochaine assemblée communale

Le quatrième lien ci-dessus contient le texte du nouveau règlement sur les eaux usées sur lequel nous allons voter.


Veuillez également consulter la rubrique "Pour information" et cliquer sur la soirée d'information du 1er mai 2019, où vous trouverez la présentation Powerpoint du bureau d'ingénieur E. Fuchs).


Notes de bas de page*
 

*IBUS : Indice brut d'utilisation du sol ou en allemand : GFZ : Geschossflächenziffer. Il s'agit du rapport de la somme de toutes les surfaces de plancher par rapport à la surface de terrain imposable. Si vous possédez une propriété de 1'000 m² et que votre zone résidentielle dispose d'un IBUS de 1.0, vous pourriez théoriquement construire un bâtiment de 1.000 m² habitables, à condition que l'indice d'occupation du sol (ex. ÜZ/IOS : 0,5), les règles de distance, les règles de construction dans votre zone (hauteur maximale, pente du toit, etc) et la protection du monument le permettent.
**Formules de calcul de la taxe de base au District du Lac, ... FR

Courtepin:   x IBUS x Fr. 0.70                          + Fr. 1.70/m³
Domdidier:  x Fr. 0.20 + Fr. 150.-                     + Fr. 2.20/
Mont-Vully:  x IBUS x Fr. 0.25                          + Fr. 2.00/   
Misery-        
Courtion:     x IBUS x Fr. 0.30 (Zone RFD)         + Fr. 1.60/
                  m² x IBUS x Fr. 0.20 (Zone ZC) !             "
                  + 80.- par ménage (pour toutes les zones)
Marly:         x IBUS x Fr. 0.55                           + Fr. 1.30/
Gurmels:     Fr. 80.-/immeuble + Fr. 30.-/ménage    + Fr. 1.50/
Murten:       x 0.9 x 1.5* x Fr. 0.35                   + Fr. 3.50/
                  *plus bas, si l'eau pluviale du toit est collectée



***RF 2058, 1'574 m², ZC (IBUS 1.0): exploitation annuelle 144

actuel:  Taxe de base: Fr. 314.80 + 280.- pro Wohnung: Fr. 594.80 
            Exploitation: 144 m³/1.90: Fr. 273.60
            Total frais pour les eaux usées: Fr. 935.25 TVA incl.

futur:    Taxe de base: 1'574 m² x 1,0 x Fr. 0.70: Fr. 1'101.80
            Exploitation: 144 m³/1.70: Fr. 244.80

            Total frais pour les eaux usées:   Fr. 1'450.30 TVA incl.




https://www.deepl.com/translator

(Le texte allemand fait foi)
       








 

Sonntag, 12. Mai 2019

Das neue Abwasserreglement missachtet das Verursacherprinzip!

Das zukünftige Abwasserreglement der Gemeinde Courtepin, über das wir an der nächsten Gemeindeversammlung am 27. Mai 2019 abstimmen, führt eine neue Formel für die Berechnung der Grundgebühr ein! 
Das sollten Sie wissen, bevor Sie zustimmen:

Bisher gab es vier verschiedene Reglemente mit vier ganz unterschiedlichen Berechnungsmodellen. Neu gibt es nur noch eine Berechnungsformel für alle Grundbesitzer/innen innerhalb der neuen Gemeinde Courtepin, und die Formel ist für alle neu:

Grundstücksfläche (m²) x IBUS* x Fr. 0.70

Diese neue «Zauberformel» nimmt keine Rücksicht darauf, ob sich ein Grundstück in der Kernzone von Chandossel befindet (IBUS 1.0 mit 20 Einfamilien- und Bauernhäusern und einer durchschnittlichen Grundstücksfläche von 1'500 m²) oder in der Kernzone von Courtepin (IBUS 1.0 mit Mehrfamilienhäusern, Wohn- und Geschäftshäusern, keine Einfamilienhäuser!).

Sie berücksichtigt auch nicht, ob auf dem Grundstück in der Kernzone ein denkmalgeschütztes Einzelwohnhaus mit einem grossen Garten oder einer Weide steht, wo das Regenwasser versickern kann – oder ob auf dem Grundstück in der Kernzone (von Courtepin) ein Wohn- und Geschäftshaus mit einem grossen geteerten Parkplatz steht und das Regenwasser in die Kanalisation abfliesst. Beide Grundeigentümer werden neu für ein gleich grosses Grundstück in der Kernzone die gleich hohe Grundgebühr bezahlen, unabhängig davon, wieviele Personen in dem Gebäude wohnen und wie stark sie die Kanalisation beanspruchen. Und beide Grundeigentümer werden auf jeden Fall mindestens 20 % mehr bezahlen als die Grundeigentümer in den übrigen Zonen. Diese neue Berechnung ist unfair und missachtet das Verursacherprinzip!

Das Renterpaar im alten Dorfhaus mit dem grossen Vorgarten im Zentrum von Villarepos (1’525 m²) muss neu jedes Jahr Fr. 1'067.50 Grundgebühr (exkl. MwSt.) bezahlen, während der Einfamilienhausbesitzer mit dem Swimmingpool und dem 1'500 m² grossen Grundstück ausserhalb der Bauzone nur Fr. 525.- bezahlen muss, wenn dieses Reglement so angenommen wird. Dies weil für das Grundstück ausserhalb der Bauzone ein IBUS von 0.75 angesetzt und die Parzellengrösse für die Berechnung auf 1'000 m² begrenzt wird (Art. 39 des neuen Reglements). Das ist absurd, zumal der Unterhalt und die Amortisation der Abwasserleitungen, die zu den teilweise weit entfernten Wohnhäusern ausserhalb der Bauzonen führen, für die Gemeinde logischerweise aufwendiger und teurer ist.  

Tabelle mit den neuen Kosten für die Grundgebühr (exkl. MwSt.):



Mit welcher Begründung begrenzt man die Grundgebühr für die Einfamilienhäuser ausserhalb der Bauzone auf 1'000 m² – nicht aber diejenige für die Grundbesitzer in den ländlichen Dörfern mit den historischen Häusern auf den grossen Grundstücken in den geschützten Kernzonen mit den besonderen Vorschriften? 

Die neue Gebühr nimmt keine Rücksicht auf die speziellen Gegebenheiten in den Dorfkernen von Villarepos, Chandossel und Wallenried. Im Baureglement von Villarepos steht jedoch ausdrücklich, dass die freien Grünzonen im geschützten Dorfzentrum erhalten werden müssen. Und denkmalgeschützte Gebäude können nicht beliebig aus- oder angebaut werden, da die Fassaden nicht verändert werden dürfen und die Vorschriften für den Einbau von Dachlukarnen restriktiv sind. Viele Grundeigentümer in diesen Zonen werden den hohen IBUS in der Kernzone niemals ausschöpfen können, nicht zuletzt auch weil dies aufgrund der Abstandsvorschriften gar nicht möglich wäre. Ganz abgesehen davon, dass viele die finanziellen Möglichkeiten dazu gar nicht haben und ihre Grundstücke nicht an auswärtige Investoren verkaufen wollen. Sie haben aber keine Wahl – der hohe IBUS wird ihnen aufgezwungen, weil in der Kernzone (zumindest in der Theorie) verdichtet gebaut werden muss  und sie müssen deshalb - wenn es nach dem Willen des Gemeinderats geht - die höchste Grundgebühr bezahlen. 

So auch das bereits zitierte Rentnerpaar im Dorfzentrum von Villarepos, dessen historisches Dorfhaus mittig auf der grossen Landparzelle steht, das jährlich nur 96 m³ Abwasser verursacht und das Dachwasser für die Bewässerung des Gartens sammelt. 

Wir reden hier nicht von Einzelfällen! Es sind Dutzende von Grundbesitzern in den Kernzonen der erwähnten Dörfer betroffen!

Courtepin und Courtaman sind besser dran – dort gibt es nämlich keine Einfamilienhausbesitzer in der (braun dargestellten) Kernzone. Die mehr als 600 Einfamilienhäuser sind der gelben Zone (RFD) mit IBUS 0.8 zugeteilt worden, wobei auch dort etwa ein Fünftel auf Grundstücken steht, die grösser als 1'000 sind.

Link zum Geoportal für Courtepin 

In Villarepos befinden sich hingegen rund 80 bebaute Grundstücke in der Kernzone (IBUS 1.0). Darunter nur drei Mehrfamilienhäuser und ein Restaurant. Der Rest sind Ein- und Zweifamilienhäuser, davon rund die Hälfte auf einem Grundstück, das zwischen 1'041 und 2'847 gross ist. Etwa 100 weitere Einfamilienhäuser befinden sich in der Zone RFD (IBUS 0.8) und mindestens 20 Häuser liegen ausserhalb der Bauzone.

Link zum Geoportal für Villarepos

Die neue Berechnungsformel ist unfair und sie hat das Potential, den sozialen Frieden zu gefährden: Denjenigen zwischen den ländlichen Dörfern und dem Gemeindehauptort Courtepin, aber auch denjenigen zwischen direkten Nachbarn, die unterschiedlich hohe Grundgebühren bezahlen müssen, nur weil ein Ingenieur oder der Gemeinderat oder die Baukommission bei der Revision der Ortsplanung zufällig zwischen zwei Häusern eine Grenze gezogen und diese unterschiedlichen Zonen zugeteilt hat. Dazu ein konkretes Beispiel aus Villarepos:

GB 2170 (2'011 ): Fr. 525.-
EFH mit Garten (Zone agricole)

GB 2112 (1'361 ): Fr. 525.-
Zweifamilienhaus mit Schwimmbad,  
geteerter Vorplatz (Zone agricole)

GB 2171 (1'418 ): Fr. 794.- 
EFH mit Garten und Kleintierhaltung (ZRFD)

GB 2111 (1'754 ): Fr. 1'228.- 
EFH mit Garten und Kleintierhaltung  (ZC)




Das Grundstück GB 2111 (braun markiert) liegt in der Kernzone (ZC), dasjenige vis-à-vis der Strasse (gelb markiert) in der Zone mit schwacher Besiedelung (ZRFD) und die Grundstücke GB 2170 und 2112 liegen gar ausserhalb der Bauzone. Alle vier sind direkte Nachbarn und haben relativ grosse Grundstücke. Die Eigentümerin von GB 2111 muss neu doppelt so hohe Grundgebühren bezahlen wie die Eigentümer von GB 2170 und 2112, obwohl auf ihrem grossen Grundstück Ziegen weiden und der Regen im Boden versickert, während der Eigentümer des Zweifamilienhauses auf dem Grundstück GB 2112 mehr Fläche überbaut hat und die Kanalisation stärker belastet, weil das Regenwasser nicht überall versickern kann. Bisher haben alle vier Grundeigentümer 20 Rappen pro m² bezahlt und 280 Franken pro Haushalt, unabhängig vom IBUS, was dem Verursacherprinzip Rechnung trägt!

Besonders hart trifft es die Grundeigentümer in Chandossel, wo es gar keine gelbe Bauzone gibt. Das Gros der Dorfhäuser liegt in der Kernzone mit dem hohen IBUS (1.0) und die übrigen bebauten Grundstücke befinden sich ausserhalb der Bauzone.



Link zum Geoportal für Chandossel 

Auch die mehr als 30 Grundeigentümer in der Kernzone von Wallenried werden eine böse Überraschung erleben, wenn dieses Reglement so angenommen wird. Sie werden massiv mehr bezahlen müssen, weil sie in der Kernzone mit dem Wert 1.2 den höchsten IBUS in der ganzen Gemeinde Courtepin haben! 

Wer ein Grundstück in der Kernzone besitzt, das grösser als 1'200 m² ist, wird künftig mehr als 1'000 Franken Grundgebühr jährlich bezahlen müssen. 

Die übrigen ca. 65 Einfamilienhäuser sind in der gelben Zone RFD (IBUS 0.8). Sie werden neu jährlich zwischen Fr. 313.- (560 ) und Fr. 1'192.- (2'130 ) Grundgebühr zu bezahlen haben, zuzüglich Mehrwertsteuer. 

Ebenfalls in der Kernzone ZC liegt das Schloss mit mehr als 20'000 Umschwung. Zwar darf dort nicht gebaut werden, aber der IBUS müsste ja im Sinne der Gleichbehandlung ebenfalls bei 1.2 liegen. Muss die Fondation Hamoir nun jährlich mehr als 17'000 Franken Grundgebühr fürs Abwasser bezahlen?

Bisher haben die Grundeigentümer von Wallenried eine jährliche Grundgebühr von 150.- Franken bezahlt – unabhängig von der Grundstücksgrösse und von der Bauzone!



Link zum Geoportal für Wallenried

Und wie sieht die Situation für die Grundeigentümer von Barbêreche aus? Das Gemeindereglement und der Ortsplan, die auf der Website der Gemeinde Courtepin verlinkt sind, datieren von 1992. Ein Blick auf das Geoportal des Kantons Freiburg zeigt, dass es in Barbêreche nur wenige braune Zonen (ZC) gibt. Wenn in diesen Zonen jedoch ein IBUS von 1.0 gilt (oder voraussichtlich bald gelten wird) – müsste der private Schlossbesitzer, dessen 13'209 grosses Grundstück der Kernzone zugeteilt wurde, jährlich 9'246.- Franken Grundgebühr für das Abwasser bezahlen … 

Es leuchtet wohl ein, dass eine derart hohe Grundgebühr komplett unverhältnismässig wäre – und zwar nicht nur für den Schlossbesitzer, sondern auch für die vielen Grundeigentümer mit den Einzelwohnhäusern auf den grossen Landparzellen in den Kernzonen der ländlichen Dörfer. 

Link zum Geoportal für Barbêreche  

Unbestritten ist, dass die Grundgebühr die Fixkosten der Abwasseranlagen (Abschreibung und Zinsen) decken muss. Das ist eine gesetzliche Vorgabe und gilt für sämtliche Gemeinden im Kanton Freiburg bzw. schweizweit. Das ist allerdings schon länger so. Waren also die Einnahmen aus der Grundgebühr in den letzten Jahren dramatisch defizitär - oder wie erklärt es sich, dass die Grundgebühr jetzt für die meisten Grundbesitzer massiv teurer werden soll? Wenn man die Gebührenverordnung der umliegenden Gemeinden vergleicht, fällt auf, dass Courtepin eine ausserordentlich hohe Grundgebühr einführen will.

(Vergleichszahlen** am Ende dieses Artikels)

Die Gemeinde sollte die Berechnungsgrundlagen zur Verfügung stellen, damit für die Bevölkerung nachvollziehbar ist, wie der hohe Formel-Wert von Fr. 0.70 ermittelt wurde und wie hoch die errechneten Einnahmen sein werden. Zudem darf der Grundsatz, wonach die Finanzierung der Abwasseranlagen nach dem Verursacherprinzip erfolgen soll, nicht einfach übergangen werden. 

Das neue Reglement diskriminiert die Grundeigentümer in den Kernzonen, die den hohen IBUS aus den erwähnten Gründen nicht ausschöpfen und vor allem gar nie werden ausschöpfen können. Wie kann man diese Ungleichbehandlung der Grundeigentümer verhindern? Es ist nicht notwendig, für jedes Dorf separate Bestimmungen einzuführen. Eine einfache Lösung wäre, die Grundgebühr für Ein- und Zweifamilienhausbesitzer – unabhängig vom Zonenplan – auf maximal 600 Franken pro Jahr zu begrenzen. Oder wenigstens die Begrenzung der Grundstücksgrösse auf 1'000 m² für die Berechnung der Grundgebühr für alle Grundeigentümer mit Ein- oder Zweifamilienhäusern in den Bauzonen (IBUS 0.8 – 1.2) festzulegen. Oder aber die Berechnungsgrundlage der Gemeinde Misery-Courtion zu übernehmen: Dort bezahlen Grundeigentümer in der Kernzone 10 Rappen weniger als in der schwach besiedelten Zone, um den höheren IBUS auszugleichen! Die Gebühren sind dort mit 20 bw. 30 Rappen vergleichsweise tief, dafür bezahlt jeder Haushalt noch 80 Franken. Diese Lösung berücksichtigt das Verursacherprinzip! Courtepin sollte sich daran ein Vorbild nehmen. 



Ich habe das Problem der Diskrimierung der ländlichen Grundbesitzer in den Dorfzentren am Informationsanlass vom 1. Mai 2019 bereits thematisiert. Der Ingenieur, der das Reglement ausgearbeitet hat, meinte bloss, dass die Grundbesitzer in den Kernzonen schliesslich mehr aus ihren Parzellen herausholen könnten und deshalb auch mehr bezahlen müssten ... 

Die Antwort des anwesenden Gemeinderats lautete: Es gibt nur ein Reglement für die ganze Gemeinde. Man kann nicht auf die besonderen Verhältnisse in einzelnen Dörfern Rücksicht nehmen.

Ich sage: Doch! Natürlich kann man das! Es ist die Aufgabe und die Pflicht des Gemeinderats, ein Reglement auszuarbeiten, das den Grundbesitzern in allen Dörfern in der Gemeinde Courtepin gleichermassen Rechnung trägt. Ein Reglement das fair ist, das alle gleich behandelt und sich nach dem Verursacherprinzip richtet. Ein Reglement, das die Grundeigentümer in den Dörfern Villarepos, Chandossel und Wallenried nicht benachteiligt! 

Es entbehrt jeder Verhältnismässigkeit, wenn Dutzende von Einfamilienhausbesitzern jeden Monat mehr als 100 Franken für die Abwassergrundgebühr bezahlen müssen, zumal wir in der Gemeinde Courtepin heute auch schon die höchste zulässige Liegenschaftssteuer (0.3 %) bezahlen müssen!
  
Die stimmberechtigten Bürger der Gemeinde Courtepin müssen diesem unsäglichen neuen Reglement nicht zustimmen!

Bitte nehmen Sie an der ordentlichen Gemeindeversammlung vom 27. Mai 2019 teil und verweigern Sie die Genehmigung des Abwasserreglements in der jetzigen Form! 

Art. 38 des neuen Reglements muss überarbeitet werden!

 
B. Misteli, Villarepos** 





Links und Quellenangaben:

Link zum Geoportal des Kantons Freiburg

Die Kartenabschnitte können mit der Maus verschoben und vergrössert werden und mit einem Rechtsklick auf ein Grundstück erscheinen weitere Angaben sowie ein Link auf das Grundbuch, das Auskunft zu den Eigentumsverhältnissen sowie die Grundstücksbeschreibung enthält. 


Link zu den bisherigen Abwasser-Reglementen der ehemaligen Gemeinden

Bitte beachten Sie, dass die Gebühren im Reglement von Villarepos nicht mehr aktuell sind. Die Grundgebühr beträgt schon länger  Fr. 0.20/m2, die Taxe pro Wohnung ist auf Fr. 280.- angestiegen. Ob dies auch für die anderen Dörfer zutrifft, ist mir nicht bekannt.

Link zur Traktandenliste der nächsten Gemeindeversammlung

Der vierte Link von oben enthält den Text des neuen Abwasserreglements, über das wir abstimmen werden. 

Bitte beachten Sie auch die Rubrik «Zur Info» und klicken Sie auf den Informationsabend vom 1. Mai 2019. Dort finden Sie die Powerpoint-Präsentation des Ingenieurbüros Ernst Fuchs)



Fussnoten*

*IBUS: Indice brut d’utilisation du sol oder auf deutsch: GFZ : Geschossflächenziffer. Sie ist das Verhältnis der Summe aller Geschossflächen zur anrechenbaren Grundstücksfläche. Wenn Sie also ein Grundstück von 1'000 m² besitzen und Ihre Wohnzone einen IBUS von 1.0 aufweist, könnten Sie theoretisch ein Gebäude mit 1'000 m² Wohnfläche bauen, sofern es die Überbauungsziffer (Bsp. ÜZ/IOS: 0.5), die Abstandsvorschriften, die Bauvorschriften in Ihrer Zone (Maximalhöhe, Dachneigung, etc.) und der Denkmalschutz zulassen. 


** Berechnungsformeln für die Grundgebühr im Seebezirk FR

Courtepin:   x IBUS x Fr. 0.70                          + Fr. 1.70/m³
Domdidier:  x Fr. 0.20 + Fr. 150.-                     + Fr. 2.20/
Mont-Vully:  x IBUS x Fr. 0.25                          + Fr. 2.00/   
Misery-        
Courtion:     x IBUS x Fr. 0.30 (Zone RFD)         + Fr. 1.60/
                  m² x IBUS x Fr. 0.20 (Zone ZC) !             "
                  + 80.- pro Haushalt (für alle Zonen)
Marly:         x IBUS x Fr. 0.55                           + Fr. 1.30/
Gurmels:     Fr. 80.-/Gebäude + Fr. 30.-/Haushalt    + Fr. 1.50/
Murten:       x 0.9 x 1.5* x Fr. 0.35                   + Fr. 3.50/
                  *sinkt, wenn Dachwasser gesammelt wird




***GB 2058, 1'574 m², ZC (IBUS 1.0): jährlicher Wasserverbrauch 144

Bisher:  Grundgebühr: Fr. 314.80 + 280.- pro Wohnung: Fr. 594.80
            Verbrauch: 144 m³/1.90: Fr. 273.60
            Total Abwassergebühren bisher: Fr. 935.25 inkl. MwSt.

Neu:     Grundgebühr: 1'574 m² x 1,0 x Fr. 0.70: Fr. 1'101.80
            Verbrauch: 144 m³/1.70: Fr. 244.80

            Total Abwassergebühren neu:   Fr. 1'450.30 inkl. MwSt.