Mittwoch, 21. September 2016

Bauvorhaben RF 2132

Dies ist das grösste der drei geplanten Projekte im historischen Dorfzentrum. Für seine

10 Wohnungen und 20 Parkplätze

auf einem nur 1'312 m² grossen Grundstück ist eine Bausumme von CHF 2'182'400 veranschlagt worden, zuzüglich CHF 150'000 für die Aussenarbeiten.

Über Geschmack lässt sich nicht streiten, ein Blick auf die Nordfassade lässt jedoch Zweifel aufkommen, ob eine derartige Bauweise tatsächlich in ein ISOS-Ortsbild passt.

Wie schon im Beitrag zum Projekt RF 2133 erwähnt, ist eines der Probleme die grosse Anzahl an Fahrzeugen, die auf dem Gelände parkieren werden (in dieser Fotomontage nicht eingezeichnet!) und die selbe Zufahrt nutzen. Bei einer Gassenbreite von 3,50 m ist ein Kreuzen nicht möglich, sodass Rückstaus auf der Strasse "Derrière la Tour" nicht zu vermeiden sein werden. Ein Verkehrskonzept sowie eine Untersuchung zur Umweltverträglichkeit sind zwingend notwendig!

Für Projekte in dieser Zone ist eine Gesamthöhe für Gebäude von 11,50 m vorgesehen. Als diese Höhe im Gemeindereglement definiert wurde, hat man sich an den alten Bauernhöfen orientiert, die entlang der Strasse "Derrière la Tour" angeordnet sind. Nun ist es aber so, dass das Grundstück RF 2132 entlang seiner östlichen Grenze zwischen dem nördlichsten Punkt (491.5 m) und dem südlichsten Punkt (478.5) eine Höhendifferenz von 13 Metern aufweist! Wer das Dorf kennt, weiss wie stark das Terrain dort abfällt. Wenn man nun mitten in der Böschung vom natürlich gewachsenen Terrain aus gemessen ein 11.5 m hohes Haus in den Hang baut, liegt die Firsthöhe natürlich viel höher von der unteren Strasse aus betrachtet. Auf den Plänen des 10-Familienhauses, dessen Südfassade im übrigen stark an einen Hotelbau aus den 80er Jahren erinnert, sind zwei Dächer eingezeichnet.

Steht man unten auf der Strasse "La Côte", ist der Dachfirst des Hauptgebäudes vom Niveau der Strasse aus gesehen 20.77 m (!) hoch, derjenige des Anbaus immer noch 17.48 Meter höher als die Strasse! Das sind Hochhäuser, die da am unteren Dorfeingang geplant sind und die Bauvorschriften werden ad absurdum geführt, wenn das tatsächlich so bewilligt wird.

Stellen Sie sich vor, wie das aussieht, wenn man von Fin de Plan oder Cormérod herkommend in das Dorf hineinfährt. Auch für die Nachbarschaft ist es eine Zumutung. Wie das alles mit dem geschützten Ortsbild von Villarepos vereinbart werden kann, ist nicht nachvollziehbar. Leider hat das Kulturgüteramt bereits einen "préavis favorable" ausgestellt!

Und da wären da noch die 20 Parkplätze hinter dem Haus, deren Zufahrt über das Grundstück 2133 führt! Ganz abgesehen vom Mehrverkehr im Dorfzentrum muss man sich mal überlegen, wie das optisch wirkt. Da hätte man im Herzen von Villarepos auch gleich eine mittelgrosse Dennerfiliale hinstellen können!

Zählen Sie mal die parkierten Autos vor einem Einkaufszentrum, wenn Sie das nächste Mal in den Aldi oder ins Milavy Centre fahren und stellen Sie sich mal pysisch die vierzig oder fünfzig Autos vor, die mitten in Villarepos parkieren werden. Und wie das die Ambiance verändern wird. Eine gruselige Vorstellung, nicht wahr?

Und das alles soll dem Dorf Fortschritt und Entwicklung bringen? ...Was ist das für eine Ortsplanung, die den ganzen Mehrverkehr ins Dorfzentrum holt, anstatt die Mehrfamilienhäuser am Dorfrand zu platzieren? Wer denkt sich sowas aus?

Der neue PAL ist öffentlich aufgelegt! Die Einsprachefrist endet am 7. Oktober 2016.

Wer das Dorfzentrum und den Charakter von Villarepos bewahren will, hat jetzt die Gelegenheit, etwas zu bewirken! Machen Sie eine Einsprache und fordern Sie eine Umzonung der drei Parzellen. Es gibt genügend Möglichkeiten in der neuen Gemeinde, solche Bauvorhaben zu realisieren, ohne ein historisches Dorfbild zu ruinieren!


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