Freitag, 30. September 2016

Die "geheime" Sitzung vom letzten Mittwoch ...

Es gibt in der Gemeinde Villarepos etliche Einwohner, die sich mit dem revidierten Zonenplan auseinandergesetzt haben und mit den geplanten Umzonungen nicht vorbehaltlos einverstanden sind. Nachdem von offizieller Seite leider keine Möglichkeit geboten wurde, im Rahmen einer Informationsveranstaltung konkrete Fragen zu stellen und Zonenänderungen öffentlich zu diskutieren, hat eine kleine Gruppe besorgter Bürger die Initiative ergriffen und kurzfristig ein Treffen organisiert, um sich auszutauschen.

Im Quartier "La Fayaula" wurden Flyer mit einer Einladung verteilt und man rechnete mit dem Erscheinen einer Handvoll interessierter Personen. Offenbar hat der Gemeindrat von dieser "Verschwörung" der PAL-Gegner Wind bekommen: er erschien IN CORPORE, ohne dass man ihn explizit dazu eingeladen hätte. :-) 

Schliesslich fanden sich in dem kleinen Raum unter der Kirche neben dem Lokal der Gemeindeversammlung geschätzte zwei Dutzend interessierte Personen ein!



An diesem Mittwochabend fand zum ersten Mal überhaupt eine Diskussion zum revidierten PAL statt und ich hätte mir gewünscht, dass diese im Rahmen einer öffentlichen (von der Gemeinde organisierten!) Fragestunde stattgefunden hätte. 

Der Syndic hat übrigens abgestritten, an der Vorinformation vom 22. Juni 2016 eine öffentliche Fragestunde in Aussicht gestellt zu haben! Ich bin allerdings nicht die Einzige, die das anders verstanden hat.

Offensichtlich wollte der Gemeinderat eben gerade KEINE ÖFFENTLICHE DISKUSSION zur demografischen Entwicklung der Gemeinde führen. Der demokratische Prozess ist so im Keim erstickt worden und man hat sich darauf beschränkt, am letzten Donnerstagabend persönliche Fragen zu einem "fait accompli" (einem "pfannenfertigen" PAL) in einem bilateralen Rahmen zu beantworten.

Es hat sich am Mittwochabend bestätigt, dass es im Prinzip zwei Hauptgruppen gibt, deren Interessen diametral auseinander gehen:

Auf der einen Seite stehen diejenigen Bürger, die den Charakter und den ländlichen Charme der Gemeinde bewahren möchten und denen die Erhaltung des historischen Ortsbilds am Herzen liegt. Sie setzen sich für eine moderate Bevölkerungsentwicklung ein. Es wurde aus dieser Gruppe auch die Besorgnis geäussert, dass die Infrastruktur der Gemeinde einer Erhöhung der Bevölkerungszahl von  10 - 20 % gar nicht gewachsen wäre. Als Beispiel wurde die STEP (ARA) erwähnt, die ja schon heute ihre Kapazitätsgrenze erreicht habe. 

Dieses Argument wurde von Hubert Carrell und vom Syndic vehement bestritten. Die STEP sei auf eine Bevölkerungszahl von 750 Personen ausgerichtet.

Die zweite Interessengruppe - quasi die Behördenseite - setzt sich dafür ein, dass die Bevölkerung von Villarepos weiter wächst und neue Bauvorhaben realisiert werden können. "Entwicklung" und "Verdichtung" sind die grossen Zauberworte. Sie befürworten den Bau grosser Mehrfamilienhäuser im Dorfzentrum und haben dafür gesorgt, dass die Ausnützungsziffer in der Kernzone im revidierten Ortsplan von
0.87 (bis 2008: 0.65) auf 1.2 erhöht und die Überbauungsziffer von 0.25 auf 0.50, also verdoppelt wird.


Unser Gemeindepräsident hat diesbezüglich am 23. September 2016 gegenüber der Zeitung "La Liberté" gesagt, dass es im Dorf ein paar Leute gäbe, die den Status Quo bewahren möchten. Das sei aber unrealistisch. Das Gesetz erlaube es, verdichtet zu bauen und ein Dorf, das keine neuen Bauprojekte ermöglichen könne, riskiere auszusterben ...

Jedem seine Meinung - aber meiner Meinung nach ist das ein "Totschlagargument" und ich kann die Logik dahinter nicht erkennen. 

Wenn eine betagte Person stirbt, wird das Haus nicht lange leer bleiben und die alten Bauernhäuser im Dorfzentrum mit ihren grossen Scheunen können irgendwann einmal ausgebaut werden. Herr Carrell hat sich beklagt, dass die Jungen im Dorf ja keine Möglichkeit hätten, hier Bauland oder Wohnraum zu finden und später hat er zugegeben, dass er selber Bauland hortet für seine Enkelkinder...

Muss denn wirklich auf Biegen und Brechen in den nächsten zwei bis fünf Jahren jede freie Fläche verbaut werden? Ich habe dafür kein Verständnis. Wenn die Zeit reif ist und meine Kinder in einem Alter sind, in dem sie eine Familie gründen und sich hier niederlassen möchten, kann ich immer noch den Dachstock ausbauen oder das Haus vergrössern oder wegziehen an einen Ort, wo ich zu Fuss einkaufen kann und ihnen das Haus überlassen.

Villarepos wird nie eine Infrastrukur haben, die es möglich machen wird, auf ein privates Verkehrsmittel zu verzichten. VOLG wird kaum eine Filiale eröffnen und die Post wird nicht ins Dorf zurückkehren, wenn die Einwohnerzahl von heute 600 auf 750 Personen ansteigt! Das ist der Lauf der Zeit und diese Entwicklung hat nichts mit der Einwohnerzahl zu tun!

Ich bin einigermassen zuversichtlich, dass Villarepos nicht so schnell "aussterben" wird, auch wenn keine Mehrfamilienhäuser mit günstigen Mietwohnungen gebaut werden. 

Allerdings ist zu befürchten, dass diejenigen unter uns, die von auswärts gekommen sind und sich ganz bewusst in Villarepos niedergelassen haben, weil sie die Natur und die Ruhe hier schätzen, dem Dorf den Rücken zukehren und ihre Häuser verkaufen werden, wenn sich das Dorf so entwickelt, wie das im neuen PAL vorgesehen ist. 

Aber ich bin vom Thema abgekommen: 

Zurück zum Mittwochabend: Einer, der sich vehement für den Erhalt des ländlichen Charakters und für eine moderate, harmonische Entwicklung von Villarepos einsetzt, ist Georges Herren von Villarepos. Er hat als Erster das Wort ergriffen und den Anwesenden ausführlich dargelegt, weshalb diese Revision des PAL seiner Meinung nach abzulehnen ist.

Es gibt eine Vielzahl von Gründen für eine Opposition, aber in erster Linie ist es stossend, dass diese Revision des Zonenplans quasi unter Ausschluss der Öffentlichlichkeit stattgefunden hat! Die Gemeinde ist aufgrund der gesetzlichen Vorgaben (Art. 4 RPG) verpflichtet, die Bevölkerung bei der Überarbeitung des PAL mit einzubeziehen. Die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde haben ein demokratisches Grundrecht und ein ureigenes Interesse daran, die Entwicklung ihrer Wohngemeinde mitbestimmen zu können. Statt dessen bestimmt eine kleine Gruppe von Personen eigenmächtig, in welche Richtung diese Entwicklung gehen soll.

Georges Herren hat die Anwesenden motiviert, den revidierten PAL abzulehnen und Einsprachen zu machen. Er hat seine eigene Einsprache kopiert und interessierten Personen zur Verfügung gestellt. 

Ich unterstütze dieses Anliegen. Es gibt mehrere Punkte, die mich am revidierten PAL sehr stören und ich werde hier in Kürze ein paar Argumente auflisten. 

Wer selber keine Beschwerde schreiben möchte aber mit dem neuen Ortsplan nicht einverstanden ist, kann sich an einer kollektiven Einsprache beteiligen. 

Wenn Sie in Ihrem Namen einen eigene Einsprache verfassen möchten, können Sie dieses Muster verwenden und beliebig mit eigenen Argumenten ergänzen.

Wir können Ihre Daten auch in ein Dokument einfügen und Ihnen ein unterschriftsreifes Exemplar mailen oder ausdrucken, wenn Sie uns Ihre Daten per Email schicken: village.villarepos(at)gmail.com

Nehmen Sie sich die Zeit und setzen Sie sich aktiv mit dem neuen Ortsplan auseinander. Seien Sie sich bewusst: Wenn der revidierte PAL in der aktuellen Fassung genehmigt wird, hat dies weitreichende Konsequenzen und Villarepos wird sich massiv verändern.


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Article publié dans "La Liberté" du 23 septembre 2016

 


La séance "conspirative" de mercredi dernier...


Parmi les habitants de la commune de Villarepos, il y a l’une ou l’autre qui n’est pas tout à fait d’accord avec le résultat de la révision du PAL. Une petite groupe d'habitants a donc décidé de se rencontrer mercredi passé dans la salle sous l’église pour discuter les différents points de cette révision du Pal qui leur font « mal au ventre ».

Des Flyers ont été distribué dans le quartier de la Fayaula pour faire de la publicité et motiver les gens intéressés à participer à la séance.


Cette rencontre "conspirative" des adversaires du nouveau PAL n’est pas restée en secret bien évidemment et ...
le Conseil Communal a fait l’honneur de sa visite in corpore sans qu’il aurait fallu l’inviter ! J  


Villarepos


Quelques 25 à 30 personnes se sont donc réunis dans la petite salle et une discussion vive et parfois émotionnelle s'est déroulée. Je trouvais dommage que cela n’a pas pu avoir lieu dans le cadre d’une soirée d’information OFFICIELLE (organisé par la Commune!) et ouverte à toute la population de Villarepos et Chandossel!


Il s'est avéré mercredi passé, qu’il y a en principe deux groupes, dont les opinions et les intérêts vont dans une direction opposé.

 D'une côté, il y a celles et ceux qui aimeraient garder le village tel qu’il est, qui apprécient la tranquillité, la nature, l’aspect rural et qui préféraient un développent modeste au regard de l’augmentation de la population. Le patrimoine historique leur tient au cœur et ils craignent, que l’infrastructure du village n’est pas suffisante pour accueillir une centaine d’habitants en plus et qu'un tel développement n'est pas souhaitable.

Villarepos
Et il y a l’autre groupe – représenté par certains membres du Conseil Communal et M. Hubert Carrell – qui veut créer des nouvelles zones de construction pour attirer des habitants d’extérieur, qui voit le bonheur qu’en développement du village. Ce deuxième groupe est favorable à la densification au centre village et qui veut augmenter l'IOS de 0.25 à 0.5 et l'IBUS de 0.87 à 1.2 ce qui permet de construire des immeubles collectifs volumineux. Ceux, qui sont d’avis – comme notre Syndic s’est exprimé dans un interview dans "La Liberté" – que le village risque de mourir, si on ne continuera pas à le développer en créant des nouvelles zones à bâtir …  

A chacun son avis – mais selon mon avis, c’est un argument- massue et je ne suis pas en mesure d’apercevoir la logique.

Toute façon, la maison de mes grands-parents n’est pas restée vide après leur mort ... et les anciennes fermes du village avec leurs grandes volumes peuvent être aménagées avec des appartements ou transformés dans un habitat intergénérationnel. Mai cela ne doit pas être réalisé tout-de-suite ou dans les prochains deux à cinq ans ! Lorsque nos enfants ou petits-enfants seront adultes et prêts à fonder leur propre famille, il y aura la possibilité d’aménager des combles, d’agrandir les maisons familiales ou de leur rendre nos maisons et de nous orienter vers un lieu avec une meilleure infrastructure si nous sommes plus en mesure de conduire.

Villarepos n’aura jamais une infrastructure suffisante pour renoncer à un moyen de transport privé, VOLG ne viendra pas ouvrir une succursale dans le village et il n’y aura pas de nouveau une poste, si le nombre d’habitants augmente de 600 à 750 personnes. Toutefois, je suis optimiste que ce village ne va pas mourir si on renonce à construire des immeubles.

Par contre, je crains que celles et ceux qui vont être atteints des nuisances du trafic supplémentaire et qui ne supportent pas voir disparaître tout ce qui a fait le charme de ce village, vont tourner le dos à la commune et vendre leurs maisons.

Mais, je me suis écarté du sujet ... 
Parmi les habitants, qui s’engagent à préserver le caractère rural du village, le patrimoine historique et les espaces vertes et qui préfèrent un développement harmonieux, il y a Georges Herren de Villarepos.

Il a pris la parole et il a expliqué en détail pourquoi il est d’avis qu’il faut absolument refuser ce projet de révision du PAL. Il a mis à disposition le texte de son opposition et il a encouragé tout le monde de suivre son chemin et de s’opposer à ce projet de PAL ou de participer à une opposition collective.  

Vous avez le droit de copier le texte de son opposition et de l'utiliser tel quel ou d'ajouter encore vos arguments.Veuillez cliquer ici

Si vous souhaitez recevoir une opposition prêt à signer avec vos données personnelles, veuillez nous envoyer un email: village.villarepos(at)gmail.com et vous allez recevoir un document pdf.


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Article publié dans "La Liberté" du 23 septembre 2016

 

Freitag, 23. September 2016

Panique de fusion

Avant que les plaquettes-souvenir et les brochures commémoratives consolent les citoyennes et citoyens de Villarepos de „l’enterrement“ de leur commune, nos autorités politiques essayent, à la grande vitesse, de mettre en place toutes sortes de choses.

La révision du PAL attend depuis quelques années. En vigueur depuis 18 ans, il en a subi une petite en 2004. En réalité, cette révision aurait dû être faite depuis longtemps déjà. A plusieurs reprises, les autorités communales en ont parlé aux assemblées communales, mais rien n’a été fait. Tout à coup, juste quelques mois avant l’entrée en vigueur de la fusion, la révision du PAL devient prioritaire.

Une convocation du Conseil communal nous invite à une « séance d’information à la population » sur la révision du PAL, pour le 22 juin 2016.

Il est souligné qu’aucun procès-verbal ne serait établi. Toutefois, un membre de l’autorité communale s’est efforcé, avec zèle, de prendre les notes de tout ce qui a été évoqué durant la séance. Si, au final, il n’y a pas de PV, à quoi ça sert?

Le début de la mise à l’enquête du PAL a été annoncé pour le 1er, voire le 15 août 2016. En vain, il a fallu attendre l’ouverture de l’enquête jusqu’au 9 septembre.

En outre, il a été promis que le PAL, en entier, serait publié dans le site de la commune, mais, cela n’a pas été le cas. Le volume du dossier n’excuse pas cette omission car, « là où il y a une volonté, il y a un chemin », ceci d’autant plus qu’il s’agit d’une information importante au service de tout citoyen.

L’ouverture publique de 3 heures pendant la période de l’enquête, en présence du représentant du bureau ARCHAM, dans le petit local du bureau communal, n’est guère acceptable. Il aurait fallu, au moins, une 2ème séance d’une demi-journée, ouverte à tout le monde, afin de permettre la consultation approfondie des dossiers, ainsi que l’obtention de renseignements utiles de l’auteur des plans et du délégué de la commune. Ceci s’avère d’autant plus important que, depuis la séance d’l’information du 22 juin, le PAL a subi des modifications quant à l’affectation des zones artisanales, de construction, d’intérêt général et de la zone libre. Maintenant, à savoir lesquelles!

La seule information que nous ayons pu obtenir depuis le 22 juin, concerne une interview publiée dans les FREIBURGER NACHRICHTEN du 10 septembre, dans laquelle le syndic parle d’un nouveau quartier Fayaulaz (pente direction Faoug) qui devrait voir le jour avec des immeubles et des maisons contiguës d’une hauteur maximale de 10 mètres. En même temps, on apprend que 10'000 m2 d’une zone d’activité artisanale devraient être transformés en zone résidentielle (sans indication de la densité). Enfin, le syndic ne s’attend pas à une grande opposition puisque quelques remarques de propriétaires auraient déjà pu être retenues dans le projet actuel. Lesquelles? (Faut-il être abonné à la FN pour savoir ce qui se passe à Villarepos?)

C’est avec ce peu d’information que le citoyen se voit confronté à la nouvelle édition du PAL. Pire, ce projet n’aurait-il pas été coordonné avec le PAL de la nouvelle commune de Courtepin ? Il est évident, qu’une coordination permet de procéder à des échanges ou remplacements de différentes zones à l’intérieur de la future deuxième grande commune du Lac. Ainsi, la zone centre village entre la route Derrière la Tour et celle de La Côte pourrait être remplacée par une zone de construction à Courtepin. Ce terrain en pente, vert et arborisé ne se prête pas à la construction de 3 immeubles de 6, 7 voire 10 appartements. Et comme cette zone du village est recensée dans l’inventaire des sites protégés d’importance régionale, en catégorie A, elle doit garder son caractère unique. La commune elle-même se sert de cette belle verdure pour présenter un village harmonieux. Ouvrez le site www.villarepos.ch et admirez la belle photo qui orne le début de la présentation. Cette vue, a-t-elle échappée à l’attention de nos édiles?

En conclusion, le résultat de la séance du 22 juin se révèle comme quasiment nul. On a l’impression que les citoyens et contribuables de Villarepos sont considérés comme quantité négligeable. Mais, ceux-ci refusent de jouer ce rôle et ils demandent une transparence complète.

La discrétion qui distingue le Conseil communal se manifeste aussi dans d’autres domaines. Ainsi, par exemple, le début des travaux derrière l’église a été annoncé pour le 6 juin. Jusqu’ici rien ne s’est passé. Enfin, dans un écrit de la semaine passée, le syndic se limite à l’indication d’un délai imprécis « (automne) ». Qu’est-ce qui s’est passé ? Quels sont les motifs ? Le renvoi ou le changement des délais et des affaires promis par le Conseil communal est devenu presque une habitude.

A la veille de la fusion, il semble que la panique a envahi nos autorités. Vite encore, avant que cela ne soit trop tard… Cette manière d’agir est nocive et aboutit à la fausse idée que « nul ne sait ce que sera demain » (citation du syndic). Tout au contraire, nous, nous savons très bien que « les bonnes choses prennent du temps » et que « gouverner c’est prévoir ». Alors!

Donnerstag, 22. September 2016

Top Secret: Mise à l'enquête du nouveau PAL - Publikation des neuen Ortsplans

„Psst!“ … Haben Sie es schon mitgekriegt? - Es gehen Gerüchte um, dass der neue Zonenplan bereits öffentlich aufgelegt ist! Aber nicht weitersagen! Ist streng geheim! ;-)



Wenn das amtliche Bulletin nicht zur Ihrer Lieblingslektüre zählt und Sie den Artikel in den „Freiburger Nachrichten“ zufällig übersehen haben sollten und wenn sie nicht Hundebesitzer sind und regelmässig am Glaskasten der Gemeindeverwaltung vorbeispazieren, könnte es sein, dass Sie es nicht mitgekriegt haben und die Einsprachefrist verpassen!  

Sollte der Informationsabend vom 22. Juni 2016 ohne Sie stattgefunden haben, weil Ihre Kinder an die Soli nach Murten wollten, kann ich Ihnen kurz berichten, wie ich es erlebt habe:
 
Der alte und der neue Zonenplan waren an die Wand des Versammlungslokals gepinnt und man konnte einen ersten Augenschein nehmen und die „zehn“ Unterschiede suchen ... 
 
Der Syndic und weitere Mitglieder des Gemeindrats stellten anschliessend in Anwesenheit eines Vertreters des mit der Überarbeitung des PAL beauftragten Ingenieurbüros in groben Zügen die wichtigsten Änderungen vor: Im Gedächtnis geblieben ist mir unter anderem die geplante Einzonung von ca. 8‘000 m² Bauland unterhalb des Quartiers „La Fayaula“ und die Einzonung der Kuhweide am Dorfende Richtung Fin de Plan oberhalb der Sägerei. Dort, wo bis vor kurzem noch Bienenhäuser standen, die im Frühling in einer Nacht- und Nebelaktion verschwunden sind.
 
Dieses Grundstück soll von der Landwirtschaftszone in die CVS (zone centre village à préscriptions spéciales) verschoben werden. Also in die Kernzone mit der höchsten Ausnützungsziffer (0.87), wo man bekanntlich 11.5 m hohe Gebäude bauen darf. Aufgefallen ist mir zudem, dass diese Zone ausserhalb des geschützten Ortsbildes liegt, so dass noch weniger Einschränkungen hinsichtlich der Architektur zu berücksichtigen wären. Es handelt sich um ein etwa 2‘500 m2 grosses Stück Land und wenn es, wie die drei Nachbargrundstücke, ebenfalls an auswärtige Investoren verkauft wird, könnten dort noch einmal an die 15 Wohnungen und mindestens 40 Parkplätze gebaut werden. Falls niemand Einsprache gegen diese Umzonung erhebt!

Konkrete Fragen zu den geplanten Zonenänderungen wurden vom Syndic explizit abgewiesen mit dem Hinweis, dass dafür zu gegebener Zeit extra ein Informationsanlass stattfinden werde, wo konkrete Fragen beantwortet würden, sobald der neue Ortsplan öffentlich gemacht werde. Der neue PAL könne dann selbstverständlich auch auf der Website der Gemeinde konsultiert werden und natürlich im Gemeindebüro. Die „mise à l’enquête“ wurde für Mitte August in Aussicht gestellt.

Seither warte ich auf das Tout-Ménage mit der Einladung zur öffentlichen Fragestunde! Sie auch? Habe ich eventuell etwas falsch verstanden am Infoabend? Bin ich die Einzige, die sich wundert, dass die Einladung immer noch aussteht?

Wenn man dem Artikel in der FN Glauben schenkt, hat die Fragestunde bereits stattgefunden! Anscheinend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der Syndic machte gegenüber der Zeitung die Aussage, dass „einige Bemerkungen von Landeigentümern“ bereits in den neuen Zonenplan eingeflossen seien. Hmmm...  Ich kann mich beim besten Willen an keine Bemerkung erinnern, die am Abend des 22. Juni 2016 geäussert worden sein soll, die so konkret gewesen wäre, dass sie zu einer Änderung des Zonenplans hätte führen können. Es ist daher davon auszugehen, dass Gespräche zu einem späteren Zeitpunkt in einem bilateralen Rahmen stattgefunden haben.

Und überhaupt: da wird während Monaten in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro ein neuer Zonenplan erarbeitet und der Bevölkerung als fertige Version am 22. Juni 2016 erstmals vorgestellt und dann wird noch einmal daran „herumgebastelt“, um es etwas salopp auszudrücken? Das wirft Fragen auf.

Der Syndic hatte gemäss Zeitungsbericht den Eindruck, dass am 22. Juni 2016 „eine sehr positive Stimmung“ geherrscht habe. Ich habe es anders empfunden. Es herrschte eher eine besorgte Zurückhaltung, da konkrete Fragen zu den einzelnen Umzonungen ja ausdrücklich nicht erwünscht waren. Die Anwesenden wurden wie gesagt auf die geplante Fragestunde vertröstet, so dass die meisten sich auf allgemeine Fragen beschränkten. Wenn ich geahnt hätte, dass dies ein leeres Versprechen ist, hätte ich mich an diesem Abend zu Wort gemeldet!  
 
Oder kommt die Einladung noch? Ich habe mich auf der Website der Gemeinde schlau gemacht und mal unter Actualités nachgeschaut:   
 
Website der Gemeinde Villarepos am 22.09.2016
Fehlanzeige! No news!
Naja, der PAL wird ja schliesslich alle 15 – 20 Jahre überarbeitet, da muss man nicht so ein Aufhebens machen …
 




 


Neuer Versuch mit dem Stichwort PAL über die Suchfunktion auf der Website der Gemeindeverwaltung. Auch nichts! Da erscheint der alte PAL und kein Wort über die Mise à l'Enquête!

Nächster Versuch unter der Rubrik Aménagement du territoire: Nichts! Keine Spur.
 
Ich bin dann schlussendlich doch noch fündig geworden! Ich verrate es Ihnen: Wenn Sie auf der ersten Seite (Accueil) ganz nach unten scrollen, finden Sie in der Spalte links eine kurze Info! Gleich nach den beiden Kästchen mit den Mitteilungen zum neuen Reglement der Kinderspielgruppe „Le Petit Train“ und dem Einschreibeformular! ...








 


















Was für ein "prominenter" Aufmacher auf der Website der Gemeinde! (Ironie aus!)

Erwartungsvoll klicke ich auf den hier links im Bild zu sehenden Link und finde das:
Ich bin perplex! Ist das alles? Soll das etwa die angekündigte öffentliche Fragestunde sein? Im Gemeindebüro? In dem Lokal haben ja gerade mal 10 Leute Platz ... Man scheint sich ja sehr sicher zu sein, dass in Bezug auf den neuen PAL im Dorf alles schon geklärt ist.

Der neue PAL ist übrigens nicht online sichtbar. Die Argumentation ist hanebüchen. Es geht ja nicht darum, den ganzen Ordner mit allen Unterlagen online zu stellen, sondern nur den neuen Ortsplan!

Statt dessen muss man sich dafür nun also persönlich ins Gemeindebüro begeben, was angesichts der Öffnungszeiten für berufstätige Menschen alles andere als einfach zu bewerkstelligen ist!

Falls es Ihnen nicht möglich sein sollte, den neuen PAL während der Öffnungszeiten des Gemeindebüros zu konsultieren, können Sie nach Murten ins Oberamt fahren. Dort kann man den überarbeiteten Ortsplan und die diesbezüglichen Unterlagen ohne Anmeldung täglich zu Bürozeiten anschauen und Kopien verlangen. Noch bis am 9. Oktober 2016.

Haben Sie diese Information auf der Website der Gemeinde vergeblich gesucht? Ich auch!



Bauvorhaben RF 2134


Auf dieser 1'181 m2 grossen Parzelle (Derrière la Tour 22) entstehen laut Baugesuch

6 Wohnungen und 14 Aussenparkplätze

Ausführendes Architekturbüro ist hier VHB Constructions SA.

Wie schon auf dem Bild zu sehen ist, "ziert" auch bei diesem Projekt ein grosser Parkplatz den Bereich entlang der Strasse - mitten im geschützten Ortsbild!

Die uns vorliegenden eingereichten Unterlagen waren mit fehlerhaften Bezeichnungen versehen, der vorgeschriebene Spielplatz müsste 20 % der Wohnfläche ausmachen, was hier nicht möglich ist, weil viel zu wenig freie Fläche vorhanden ist. Die Anordnung der Baute und der Parkplätze ist das Ergebnis des Versuchs, die hohe Ausnutzungsziffer maximal auszuschöpfen und möglichst viele Wohnungen und die erforderlichen Parkplätze auf das Grundstück zu pferchen. Die Berechnung der Parkplätze stützt sich hier korrekterweise auf das zum Zeitpunkt der Baupublikation noch geltende Gemeindereglement.

Ähnlich wie auf Parzelle RF 2132 führt die Dimension der Baute und die Architektur dazu, dass die darunter liegenden Gebäude auf der Strasse La Côte bedingt durch die Topographie und die Gebäudehöhe von 11.5 m optisch komplett "erschlagen" werden. Wir haben hier versucht, dies mit einer eigenen Fotomontage anhand der Profile anzudeuten, wobei die vorgelagerten Terrassen darauf noch gar nicht eingezeichnet sind. Im Parterre sind noch Terrassen vorgesehen, die vermutlich in der "Luft" hängen werden, auf  jeden Fall sind sie so, wie sie auf den Plänen eingezeichnet sind, in der Praxis kaum realisierbar, ohne die alte Stützmauer zu erhöhen, um die steile  Böschung des aufgeschütteten Terrains abzufangen. Die Pläne enthalten widersprüchliche Angaben in Bezug auf die Höhenangaben des natürlichen und des aufgeschütteten Terrains.

Westfassade
Dazu passen die modernen, asymmetrischen Fassaden nicht ins Bild der historischen Bauernhäuser in der direkten Nachbarschaft. Von einem "harmonischen Einfügen ins Gesamtbild", wie es in Art. 125 BRPG und auch im Gemeindereglement  - vor allem für diese Zone - gefordert wird, kann hier wirklich keine Rede sein, zumal das Haus mitten auf der Parzelle steht, während die alten Häuser alle linear der Strasse angeordnet sind.


Die Westansicht ist wirklich erschreckend gross - die Terrassen im Süden sind noch nicht eingezeichnet! - und auch hier liegt die Firsthöhe von der unteren Strasse La Côte aus gesehen weit höher als 11,5 m, obwohl das Terrain hier viel sanfter abfällt. Die Bauvorschriften in der Kernzone CVS führen dazu, dass das Gebäude von der Dimension her alle anderen in den Schatten stellt.

Die alte Käserei, die ja an und für sich auch ein stattliches Gebäude ist, sieht im Vergleich zu der geplanten Baute wie ein zierliches "Spielzeughäuschen" aus.

Lässt sich diese Verschandelung des Ortsbilds von Villarepos noch verhindern? Es sind mindestens drei Einsprachen hängig und es ist ungewiss, wie stark das Projekt überarbeitet werden muss.





Mittwoch, 21. September 2016

Bauvorhaben RF 2132

Dies ist das grösste der drei geplanten Projekte im historischen Dorfzentrum. Für seine

10 Wohnungen und 20 Parkplätze

auf einem nur 1'312 m² grossen Grundstück ist eine Bausumme von CHF 2'182'400 veranschlagt worden, zuzüglich CHF 150'000 für die Aussenarbeiten.

Über Geschmack lässt sich nicht streiten, ein Blick auf die Nordfassade lässt jedoch Zweifel aufkommen, ob eine derartige Bauweise tatsächlich in ein ISOS-Ortsbild passt.

Wie schon im Beitrag zum Projekt RF 2133 erwähnt, ist eines der Probleme die grosse Anzahl an Fahrzeugen, die auf dem Gelände parkieren werden (in dieser Fotomontage nicht eingezeichnet!) und die selbe Zufahrt nutzen. Bei einer Gassenbreite von 3,50 m ist ein Kreuzen nicht möglich, sodass Rückstaus auf der Strasse "Derrière la Tour" nicht zu vermeiden sein werden. Ein Verkehrskonzept sowie eine Untersuchung zur Umweltverträglichkeit sind zwingend notwendig!

Für Projekte in dieser Zone ist eine Gesamthöhe für Gebäude von 11,50 m vorgesehen. Als diese Höhe im Gemeindereglement definiert wurde, hat man sich an den alten Bauernhöfen orientiert, die entlang der Strasse "Derrière la Tour" angeordnet sind. Nun ist es aber so, dass das Grundstück RF 2132 entlang seiner östlichen Grenze zwischen dem nördlichsten Punkt (491.5 m) und dem südlichsten Punkt (478.5) eine Höhendifferenz von 13 Metern aufweist! Wer das Dorf kennt, weiss wie stark das Terrain dort abfällt. Wenn man nun mitten in der Böschung vom natürlich gewachsenen Terrain aus gemessen ein 11.5 m hohes Haus in den Hang baut, liegt die Firsthöhe natürlich viel höher von der unteren Strasse aus betrachtet. Auf den Plänen des 10-Familienhauses, dessen Südfassade im übrigen stark an einen Hotelbau aus den 80er Jahren erinnert, sind zwei Dächer eingezeichnet.

Steht man unten auf der Strasse "La Côte", ist der Dachfirst des Hauptgebäudes vom Niveau der Strasse aus gesehen 20.77 m (!) hoch, derjenige des Anbaus immer noch 17.48 Meter höher als die Strasse! Das sind Hochhäuser, die da am unteren Dorfeingang geplant sind und die Bauvorschriften werden ad absurdum geführt, wenn das tatsächlich so bewilligt wird.

Stellen Sie sich vor, wie das aussieht, wenn man von Fin de Plan oder Cormérod herkommend in das Dorf hineinfährt. Auch für die Nachbarschaft ist es eine Zumutung. Wie das alles mit dem geschützten Ortsbild von Villarepos vereinbart werden kann, ist nicht nachvollziehbar. Leider hat das Kulturgüteramt bereits einen "préavis favorable" ausgestellt!

Und da wären da noch die 20 Parkplätze hinter dem Haus, deren Zufahrt über das Grundstück 2133 führt! Ganz abgesehen vom Mehrverkehr im Dorfzentrum muss man sich mal überlegen, wie das optisch wirkt. Da hätte man im Herzen von Villarepos auch gleich eine mittelgrosse Dennerfiliale hinstellen können!

Zählen Sie mal die parkierten Autos vor einem Einkaufszentrum, wenn Sie das nächste Mal in den Aldi oder ins Milavy Centre fahren und stellen Sie sich mal pysisch die vierzig oder fünfzig Autos vor, die mitten in Villarepos parkieren werden. Und wie das die Ambiance verändern wird. Eine gruselige Vorstellung, nicht wahr?

Und das alles soll dem Dorf Fortschritt und Entwicklung bringen? ...Was ist das für eine Ortsplanung, die den ganzen Mehrverkehr ins Dorfzentrum holt, anstatt die Mehrfamilienhäuser am Dorfrand zu platzieren? Wer denkt sich sowas aus?

Der neue PAL ist öffentlich aufgelegt! Die Einsprachefrist endet am 7. Oktober 2016.

Wer das Dorfzentrum und den Charakter von Villarepos bewahren will, hat jetzt die Gelegenheit, etwas zu bewirken! Machen Sie eine Einsprache und fordern Sie eine Umzonung der drei Parzellen. Es gibt genügend Möglichkeiten in der neuen Gemeinde, solche Bauvorhaben zu realisieren, ohne ein historisches Dorfbild zu ruinieren!


Sonntag, 18. September 2016

Bauvorhaben RF 2133


Im August 2015 wurde das erste der drei Bauvorhaben im geschützten Dorfbild von Villarepos im Amtsblatt Nr. 32 des Kantons Freiburg veröffentlicht. Auf der Parzelle RF 2133 (1'049 m²) will die Firma
ImmoFly K&B Sàrl

7 Wohnungen und 15 (10) Aussenparkplätze

bauen. Die Bausumme für das geplante Mehrfamilienhaus inklusive Sonnenkollektoren, Parkplätzen und Aussenanlagen beträgt gemäss Angaben in den Unterlagen des Baugesuchs lediglich 1,4 Millionen Franken!

Geplant ist der Bau von zwei 4-Zimmer-Wohnungen, drei 3-Zimmer-Wohnungen und zwei 2-Zimmer-Wohnungen.

Bevor Sie weiter lesen, überlegen Sie doch vielleicht einmal kurz, wie gross die Wohnfläche Ihrer Zimmer ist ...

In diesem Projekt verfügt die 2-Zimmer-Wohnung im Nordostteil des Erdgeschosses inkl. Küche und Bad über eine Gesamtfläche von lediglich 39.4 m²! Die 3-Zimmer-Wohnung auf der gleichen Ebene hat eine Wohnfläche (inklusive Bad und Küche) von 51.6 m². Abgesehen davon, dass der Bauherr sich bisher nicht abschliessend geäussert hat, ob die Wohnungen verkauft oder vermietet werden sollen, stellt sich die Frage, wer derart kleine Wohnungen in einem Ort ohne Einkaufsmöglichkeiten und kaum erwähnenswertem ÖV bewohnen soll?

Um diesen Mangel auszugleichen, waren zunächst 15 Parkplätze geplant. Für vier dieser Parkflächen hat die Gemeinde sogar eine Ausnahmegenehmigung erteilt, da der Platz auf der Parzelle nicht ausreichte. Damit jedoch u. a. der laut Gesetz notwendige Spielplatz noch realisiert werden kann, wurde nach mehreren Einsprachen die Anzahl kurzerhand auf 8 Parkplätze verringert. Da dies wiederum jedoch nicht den Anforderungen der geltenden Reglemente entspricht, sind im neuesten Entwurf nun 10 Parkplätze vorgesehen, die auf dem engen Raum untergebracht werden müssen.

Wenn tatsächlich nur diese 10 Parkplätze für sieben Wohnungen gebaut werden können oder dürfen, werden künftig die Bewohner, die ein Auto benötigen, aber keinen Parkplatz haben, irgendwo anders im Dorf parkieren (müssen) ... Zum Beispiel auf dem geplanten Gemeindeparkplatz.

In der Zwischenzeit haben alle involvierten Stellen grünes Licht gegeben. Das Amt für Mobilität MobA geht von einem Mehrverkehr von ca. 24 Fahrzeugen täglich aus, was keine signifikante Erhöhung des Verkehrs darstelle.

Das Bauvorhaben wurde von allen zustimmungspflichtigen Stellen ohne Berücksichtigung der Nachbarprojekte beurteilt, obwohl z. B. die Zufahrt und Erschliessung der dahinter liegenden Parzelle RF 2132 nur über das hier beschriebene Grundstück möglich ist! Auch dort soll ein riesiges Projekt inklusive 20 weiteren Parkplätzen starten.

Wie allein nur schon während der Bauphase die Zufahrt für Baufahrzeuge, Camions usw. über eine 3,5 m breite Zufahrt gewährleistet werden soll, darüber hat sich offenbar bisher niemand Gedanken gemacht.

Abschliessend noch eine Frage: Wie kann die Baukommission einer Gemeinde ein Baugesuch gut heissen (Préavis favorable), bei dem nicht einmal grundlegende gesetzliche Bestimmungen, wie Mindestgrössen von Zimmern, berücksichtigt wurden, und es den Einsprachen der Einwohner überlassen, derartige Mängel aufzuzeigen und eine Korrektur einzufordern?

Für weitere Informationen zu diesem Projekt haben wir eine zusätzliche Seite eingerichtet. Bitte klicken Sie hier.

Sonntag, 11. September 2016

Die drei Bauprojekte im Überblick




Im August 2015 wurde das erste der drei Bauvorhaben im Ortskern von Villarepos im Amtsblatt des Kantons Freiburg veröffentlicht. Auf der Parzelle RF 2133 (1'049 m²) sollen 7 Wohnungen und 15 Aussenparkplätze gebaut werden.

Nachfolgend der Situationsplan der ersten Baueingabe vom August 2015:

 Obwohl das Projekt gründlich überarbeitet werden musste, Zimmergrössen an die geltenden Vorschriften angepasst wurden und die Zahl der Parkplätze von 15 auf 8 reduziert und später wieder auf 10 erhöht wurde, sind diese Anpassungen nicht öffentlich aufgelegt worden. Ich hätte erwartet, dass man das Projekt neu ausschreiben muss, aber das ist mein subjektiver Eindruck.

In der Zwischenzeit haben alle involvierten Stellen grünes Licht gegeben. Das Amt für Mobilität MobA geht von einem Mehrverkehr von ca. 24 Fahrzeugen täglich aus, was keine signifikante Erhöhung des Verkehrs darstelle.

Das Projekt wurde von sämtlichen Stellen isoliert, d. h. unabhängig von den beiden Nachbarprojekten beurteilt, obwohl die Zufahrt (Erschliessung) des Grundstücks RF 2132 über das Grundstück RF 2133 führt!



Auf der Parzelle RF 2132 soll ein riesiges Mehrfamilienhaus mit 10 Wohnungen und 20 Aussenparkplätzen entstehen! Die Zufahrt zu den 20 Parkplätzen führt über ein schmales Strässchen (3.5 m), das am Rand des Grundstücks 2133 liegt. Es wurde ein Wegrecht eingeräumt.










Hier die Daten zum dritten Projekt RF 2134, das am 16. März 2016 publiziert wurde:

Geplant ist ein Mehrfamilienhaus mit 6 Wohnungen und 14 Aussenparkplätzen.  




Allein die geplante Anzahl an Parkplätzen lässt erahnen, welche Ausmasse dieses Grossprojekt haben soll. Zur Veranschaulichung sind sie hier in in rot als Montage eingefügt:



Der Umfang der geplanten Projekte, noch dazu mitten im (historischen) Ortskern, macht deutlich, dass alle drei Bauvorhaben aufeinander abgestimmt werden müssten und nicht unabhängig voneinander beurteilt werden können.

Stellen Sie sich vor, alle drei Projekte beginnen gleichzeitig, jedes mit seiner eigenen Tiefbaufirma, jedes mit eigenen Baggern, Kränen, Camions, die sich dann alle gegenseitig im Weg stehen. Oder stellen Sie sich vor, das Projekt auf RF 2133 wird, was entsprechend der zeitlichen Abfolge der Baueingaben nur logisch wäre, als erstes realisiert und fertig gestellt - wie soll dann anschliessend auf dem dahinter (!) liegenden Grundstück mit einem 3,5m breiten Zufahrtsweg ein solches Grossprojekt umgesetzt werden? Halten dann alle Camions auf der Strasse La Côte, um Material anzuliefern, und blockieren damit die gesamte Durchfahrt Richtung Fin de Plan?

Dieses Grossprojekt beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität der gesamten Nachbarschaft - das ganze Dorf ist davon betroffen! Der Bauverkehr wird während mindestens zwei bis drei Jahren von allen Seiten via Donatyre, Faoug und Chandossel mitten ins Dorf führen und ein Verkehrschaos auslösen. Und wenn das alles überstanden ist, sind jeden Tag zusätzlich 100 - 200 Autos mehr im Dorf unterwegs. Wollen wir das wirklich?

Fortsetzung folgt ...




Samstag, 10. September 2016

Das geschützte Dorfbild


Es gibt im Dorf noch viele schöne alte Häuser mit interessanten Fassaden, die zum Teil liebevoll renoviert worden sind. Wenn man die Luftaufnahmen aus dem Jahr 1938 betrachtet, sieht man, dass die meisten Häuser im Dorfkern erhalten geblieben und nur wenige neue Bauten im Laufe der Jahre hinzugekommen sind. Der Dorfkern ist deshalb ins Verzeichnis der geschützten Ortsbilder von regionaler Bedeutung (ISOS) aufgenommen worden.

Es sind auf den ersten Blick nur wenige Bausünden begangen worden, wobei die grösste und schlimmste unübersehbar mitten im Zentrum steht ...

Ich habe mir sagen lassen, dass man darüber besser nicht in der Öffentlichkeit sprechen sollte, denn es ist DAS grosse Tabuthema im Dorf. Ich habe ein wenig recherchiert und zwei interessante Berichte darüber gefunden. Auf deutsch und französisch. Es ist wirklich unfassbar, dass man vor 32 Jahren die aus dem 16. Jahrhundert stammende  Dorfkirche abgebrochen hat und niemand das verhindern konnte.

Vor ein paar Jahren wollte der Gemeinderat den Dorfbrunnen abreissen lassen. Der Kredit war bereits gesprochen. Dass man für den selben Betrag die beiden Brunnen im Dorfzentrum hätte renovieren können, vermochte die Verantwortlichen nicht umzustimmen. Es war ein nervenaufreibender Kampf und nur dank dem unermüdlichen Einsatz einiger weniger Dorfbewohner ist es gelungen, die Bevölkerung aufzurütteln. Die Brunnenfreunde haben den Dorfbrunnen schliesslich gerettet und er konnte - dreissig Jahre nach dem Abbruch der Kirche - der Bevölkerung zurückgegeben werden.

Nun droht sich die Geschichte zu wiederholen. Erneut steht dem Dorfzentrum ein massiver Eingriff  bevor, der den Charakter des Dorfes einschneidend verändern wird. Diesmal ist kein Abbruch geplant, sondern ein Neubau. Drei Neubauten, um genau zu sein.

Die Schafweide im historischen Dorfzentrum ist an drei auswärtige bzw. ausländische Investoren verkauft worden, die ein Maximum an Profit aus ihren Grundstücken herausholen wollen. Die hohe Ausnützungsziffer im Dorfzentrum kommt ihnen dabei sehr entgegen. Auf dem kleinen Terrain (3'542 m²) sind drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 23 Wohnungen und 50 Aussenparkplätzen geplant. Die Zahl der Parkplätze ist noch umstritten. Vielleicht werden es am Schluss "nur" 32 ...

Alle drei Projekte sind noch hängig, weil Einsprachen eingegangen sind. Momentan deuten nur die Baugespanne an, welche (negativen!) Konsequenzen das alles für das Dorf haben wird.

Es geht nicht nur um die zwei- bis dreijährige Bauphase, während der die grossen Camions den Verkehr im Dorf immer wieder lahmlegen werden. Das Dorf wird sich insgesamt verändern. Dass das pittoreske Dorfbild durch die drei grossen Bauten ruiniert wird, ist nur eines der Probleme. Andere sind absehbar: dauerhaft mehr Lärm, ungenügende Kapazitäten der ARA/STEP und vor allem der Mehrverkehr im Dorfzentrum.

Wie oft nehmen Sie jeden Tag Ihr Auto, um eine Besorgung zu erledigen oder an die Arbeit zu fahren? Es werden an Wochentagen mangels ausreichender Busverbindungen wohl jeden Tag 100 bis 150 zusätzliche Autos im Dorfzentrum unterwegs sein, auf den engen Strassen, auf denen zwei Autos kaum kreuzen können. Wollen wir das wirklich?


Wenn diese Bauvorhaben wie geplant realisiert werden können, wird sich der Genius Loci, der Geist des Ortes, für immer verändern. Villarepos wird mehr verlieren als sein historisches Dorfbild. Es wird seine wertvollste Qualität verlieren: Seine Ruhe. Son repos.

Unser Dorf

Auf der Suche nach einem Haus sind wir vor zwei Jahren zum ersten Mal nach Villarepos gekommen. Was für eine Idylle, was für eine Ruhe! Als ob die Zeit stehen geblieben wäre. So nah vom Murtensee und doch eine ganz andere Umgebung, eine völlig andere Ambiance. Sanfte Hügel, Felder und Wälder, eine idyllische Landschaft und dazwischen wunderschöne alte Dorfhäuser, weidende Schafe und Kühe. Kein Verkehrslärm, keine Hektik. Bimmelnde Kuhglocken, das Rufen eines Milans, der über dem Dorf seine Kreise zieht, und in der Ferne das Rattern eines Traktors. Ein Stück "heile Welt" ...

Ein Ort zum Ankommen, ein Ort, wo man zur Ruhe kommen kann, abschalten und ausspannen kann.

Die Reaktionen im Freundes- und Bekanntenkreis waren nicht nur positiv. Was - Villarepos? Was wollt Ihr denn da? Das ist doch total "ab vom Schuss"!  Gibt es da überhaupt einen Laden? Und was ist mit ÖV? Da muss man die Kinder ja ständig herumchauffieren? Geht gar nicht ...

Nun ja, es gibt in der Tat ein paar Nachteile, wenn man nach Villarepos zieht, das lässt sich nicht leugnen. Wer keinen Bezug zum Dorf hat und nicht Auto fährt, wird kaum auf die Idee kommen, sich hier niederzulassen. Die Busverbindungen sind bescheiden und es gibt tatsächlich keine Einkaufsmöglichkeiten im Dorf und der Steuersatz ist auch nicht gerade vorteilhaft ... Aber das Dorf hat eine grosse Qualität: Man kann hier zur Ruhe kommen.






Aber damit soll bald Schluss sein! ...